Schwache Industrie bremst Wachstum
Schwache Industrie bremst Wachstum
Schwache Industrie bremst Wachstum
Die schwache Dynamik in der Industrie erklärt laut einer Ifo-Studie am ehesten, warum sich Wirtschaftswachstum in den vergangenen 50 Jahren verlangsamt hat. „Im Wesentlichen waren die Automobilindustrie, der Maschinenbau und eng mit der Industrie verflochtene Dienstleistungen wie Leasingaktivitäten oder Unternehmensberater für die Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik verantwortlich“, erklärt Ifo-Experte Robert Lehmann.
In den 1970er-Jahren legte die Wirtschaftsleistung noch um knapp 3% pro Jahr zu. In den Jahren vor der Corona-Pandemie waren es nur noch rund 1,5%. Etwa die Hälfte dieses Rückgangs lässt sich auf eine nachlassende Dynamik in zentralen Industriebranchen zurückführen. Starke Verflechtungen zwischen Wirtschaftsbereichen sorgten zudem dafür, dass sich Schwächen in einzelnen Branchen schnell auf die gesamte Volkswirtschaft auswirken.
Effekte auf Produktionsketten
„Wenn zentrale Zulieferbranchen spürbar an Dynamik verlieren, überträgt sich das über die Produktionsketten auf die Gesamtwirtschaft“, sagt Ifo-Forscherin Lara Zarges. Ein Beispiel dafür sei das Baugewerbe: „Obwohl sein Anteil an der Gesamtwirtschaft gering ist, hat es seit der Wiedervereinigung erheblich zur Verlangsamung des langfristigen Wachstums beigetragen, da viele andere Branchen von seiner Leistung abhängig sind.“
In den nächsten Jahren, so erwarten die Münchener Wirtschaftsforscher, dürfte sich das durchschnittliche Wirtschaftswachstum hierzulande noch weiter abschwächen und annähernd zum Erliegen kommen.
„Die demografische Situation in Deutschland wird sich weiter verschärfen, wodurch flächendeckend Arbeitskräfte in erheblichem Ausmaß fehlen werden“, resümieren die Ifo-Forscher.