Schweiz verzeichnet historischen Einbruch

Pharmabranche verhindert stärkeren BIP-Rückgang

Schweiz verzeichnet historischen Einbruch

Reuters Zürich – Die Schweizer Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der Regierung nach einem historischen Einbruch im zweiten Quartal im Sog der Coronavirus-Krise im laufenden Vierteljahr wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. “So viel können wir sagen: Der Tiefpunkt liegt hinter uns”, sagte Ronald Indergand, Volkswirt im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), am Donnerstag zu Reuters: “Das dritte Quartal wird positiv verlaufen.” Das Vorkrisenniveau dürfte aber wohl erst Ende 2021 wieder erreicht werden.Im Zeitraum April bis Juni brach die Schweizer Wirtschaftsleistung in nie gesehenem Ausmaß ein: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sackte im Vergleich zum Vorquartal real um rekordhohe 8,2 % ab. Volkswirte hatten einen noch stärkeren Rückgang um 8,6 % prognostiziert. Im ersten Quartal betrug das Minus 2,5 %.Dem Seco zufolge kam die Wirtschaft des Landes im internationalen Vergleich verhältnismäßig glimpflich davon. Vor allem Umsatzzuwächse in der wichtigen Pharmabranche verhinderten ein noch kräftigeres Schrumpfen. Herbe Rückschläge dagegen gab es für die Maschinen- und Metallindustrie sowie Präzisionsinstrumente und Uhren. Die Warenexporte fielen um 9,4 %. Der Konsum ging um 8,6 % zurück. Einzig der Staatskonsum lag auf der positiven Seite mit einem Plus von 0,2 %.