WERTBERICHTIGT

Schwellenländer atmen auf

Börsen-Zeitung, 27.11.2020 Der Wind hat endgültig gedreht an den Finanzmärkten. Der jüngste und mutmaßlich eindrücklichste Beleg dafür ist - neben der Hausse von Aktien, Gold und Rohstoffen - die Schubumkehr bei den Kapitalflüssen zwischen...

Schwellenländer atmen auf

Der Wind hat endgültig gedreht an den Finanzmärkten. Der jüngste und mutmaßlich eindrücklichste Beleg dafür ist – neben der Hausse von Aktien, Gold und Rohstoffen – die Schubumkehr bei den Kapitalflüssen zwischen Industrie- und Schwellenländern. Nachdem im März eine Kapitalflucht, ein sogenannter “sudden stop”, aus Schwellenländern von so immenser Wucht und Rasanz eingesetzt hatte, dass es sogar hart gesottenen Analysten und Investoren den Schweiß auf die Stirn trieb, ist nun das entgegengesetzte Phänomen zu beobachten: Seit einigen Tagen schichten Anleger im Zeitraffer Kapital in Richtung aufstrebender Volkswirtschaften wie Mexiko um. Angesichts der ermutigenden Entwicklung an der Impfstofffront suchen sie wieder das Risiko. In der Tat hat insbesondere das von AstraZeneca zu Wochenbeginn avisierte Vakzin verheißungsvolle Eigenschaften vor allem für Schwellen- und Entwicklungsländer, weil es vergleichsweise einfach zu transportieren und günstig ist. Die Zulassung steht aber noch aus, ehe dies der erhoffte “game changer” für die Weltwirtschaft wird. rec