Nach den Vorwahlen

Schwere Regierungskrise erschüttert Argentinien

Nach der Schlappe bei den Vorwahlen wird die argentinische Regierung von einer schweren Krise erschüttert. In einem Meinungsbeitrag auf ihrer Internetseite rechnete Vizepräsidentin Cristina Kirchner mit Staatschef Alberto Fernández ab: „Ich habe...

Schwere Regierungskrise erschüttert Argentinien

dpa-afx Buenos Aires

Nach der Schlappe bei den Vorwahlen wird die argentinische Regierung von einer schweren Krise erschüttert. In einem Meinungsbeitrag auf ihrer Internetseite rechnete Vizepräsidentin Cristina Kirchner mit Staatschef Alberto Fernández ab: „Ich habe gesagt, dass eine falsche Sparpolitik betrieben wird, die sich negativ auf die Wirtschaftstätigkeit und damit auf die Gesellschaft insgesamt auswirkt, und dass dies zweifellos Folgen für die Wahlen hat.“

Bei den Vorwahlen am Sonntag hatte die linke Regierungskoalition Frente de Todos eine schwere Niederlage einstecken müssen. Die Vorwahlen dienen eigentlich nur zur Lichtung des Parteienspektrums vor der Parlamentswahl am 14. November. Allerdings gilt die Abstimmung auch als Stimmungstest für die Regierung. Mehrere Minister aus Kirchners Umfeld boten ihren Rücktritt an. Sie wollten so offenbar eine breitere Kabinettsumbildung er­zwingen. „Die Regierungsführung wird sich nach meinem Ermessen entwickeln. Dafür bin ich gewählt worden“, schrieb Fernández auf Twitter. Argentinien steckt in einer schweren Wirtschaftskrise: Die Inflationsrate liegt bei rund 50%. Inzwischen leben 42% der Menschen unter der Armutsgrenze. Probleme bei der Beschaffung von Corona-Impfstoff hatten die Regierung zudem zuletzt in die Kritik gebracht.

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