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SEC-Chef Clayton kündigt seinen Rückzug an

nok - Jay Clayton, der Vorsitzende der amerikanischen Börsenaufsicht SEC, tritt zum Ende des Jahres zurück, wie die Bundesbehörde bekannt gab. Der vom republikanischen US-Präsidenten Donald Trump nominierte Clayton, der die SEC seit dreieinhalb...

SEC-Chef Clayton kündigt seinen Rückzug an

nok – Jay Clayton, der Vorsitzende der amerikanischen Börsenaufsicht SEC, tritt zum Ende des Jahres zurück, wie die Bundesbehörde bekannt gab. Der vom republikanischen US-Präsidenten Donald Trump nominierte Clayton, der die SEC seit dreieinhalb Jahren leitet, gibt sein Amt im Zuge des anstehenden Machtwechsels in Washington ab. Die fünfköpfige Kommission der SEC ist parteipolitisch besetzt, wobei Mitglieder einer Partei nicht mehr als drei Sitze haben dürfen. Der Jurist Clayton, der vor seinem Wechsel zur SEC in leitender Funktion für die New Yorker Wirtschaftskanzlei Sullivan & Cromwell tätig war, gilt als politisch unabhängig.An der Wall Street machen nach dem Wahlsieg des Demokraten Joe Biden bei den jüngsten Präsidentschaftswahlen bereits Gerüchte über einen potenziellen Nachfolger Claytons die Runde. Als Top-Kandidaten gelten Gary Gensler und Preet Bharara. Gensler war unter Trumps Vorgänger Barack Obama Vorsitzender der US-Terminbörsenaufsicht CFTC gewesen und ist im Übergangsteam von Biden für die Überprüfung von Finanzregulatoren zuständig. Als CFTC-Chef hatte er sich mit Ermittlungen wegen der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor, die zu Milliardenstrafen gegen Banken führten, wenig Freunde an der Wall Street gemacht. Bharara war von 2009 bis 2017 Bundesstaatsanwalt in Manhattan gewesen – eine Art Sheriff der Wall Street. Bharara, der scharf gegen Insiderhandel vorgegangen war und Strafverfahren gegen Hedgefonds und Banken angestrengt hatte, wurde 2017 von Trump entlassen. Unter Clayton, der in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wurde, gab es wenig schlagzeilenträchtige Verfahren gegen Finanzinstitute. Er legte den Schwerpunkt auf den Schutz von Privatanlegern. Gleichwohl verfolgte die SEC unter seiner Ägide mehr als 3 000 Finanzvergehen, die zu Strafzahlungen von fast 17 Mrd. Dollar führten. Ein prominenter Fall war Tesla-Chef Elon Musk, der wegen irreführender Tweets über einen potenziellen Börsenrückzug des Elektroautoherstellers 20 Mill. Dollar zahlen musste.