Die Lage der Selbständigen in Deutschland hat sich zum Jahresende hin trotz der schwächelnden Konjunktur geringfügig verbessert. So ist der Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex für Selbständige im Dezember auf minus 17,5 Punkte gestiegen. Im November notierte das Barometer noch bei minus 18,8. „Von einer Trendwende kann noch nicht gesprochen werden“, mahnte allerdings Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Von einer wirtschaftlichen Erholung sind die Selbständigen derzeit weit entfernt.“

Im Dezember beurteilten die Selbständigen ihre aktuelle Lage etwas besser als im Vormonat. Allerdings fiel ihr Ausblick auf das erste Halbjahr 2024 eher verhalten aus und blieb von Skepsis geprägt. Beide Unterindikatoren liegen weiter im Minus. Die Entwicklung in den Sektoren fiel dabei unterschiedlich aus: In der Industrie und auf dem Bau verbesserte sich das Klima, im Handel und bei den Dienstleistern hingegen beobachteten die Münchener Wirtschaftsforscher eine Verschlechterung des Geschäftsklimas.

„In diesen wirtschaftlich schweren Zeiten ist auch der Zugang zu Krediten für die Selbständigen schwieriger“, sagt Demmelhuber. Der Anteil der Befragten, die im vierten Quartal 2023 Kreditverhandlungen geführt haben, sei mit 10,7% zwar relativ gering. Im dritten Quartal hatten 8,3% derartige Gespräche geführt. Jedoch ist unter ihnen der Anteil derjenigen überproportional gestiegen, die das Verhalten der Banken als restriktiv einstuften. Im Schlussabschnitt des vergangenen Jahres waren es 45,7% nach 37,4% im vorangegangenen Vierteljahr. Es steht zu erwarten, dass die im Vergleich zur Gesamtwirtschaft ohnehin geringere Investitionsneigung daher noch weiter abnimmt.