Signale für konjunkturelle Entspannung mehren sich
Signale für konjunkturelle Entspannung mehren sich
Sparquote geht zurück – Lebenszeichen beim Privatkonsum
lz Frankfurt
Die große Verunsicherung der deutschen Konsumenten wegen geopolitischer Krisen in militärischer und handelspolitischer Hinsicht und tiefer binnenwirtschaftlich-struktureller Probleme hat zu einer hohen Sparquote und Zurückhaltung bei Investitionen geführt. Im vergangenen Jahr lag die Sparquote bei 11,3%; 289 Mrd. Euro flossen direkt in die Ersparnis und nicht in den Konsum, wie die DZ Bank in einer Analyse zeigt. Im laufenden Jahr dürften die Verbraucher weniger sparen, was der Konjunktur etwas auf die Sprünge helfen dürfte, zumal auch die Bundesregierung das Wachstum ankurbeln will (Investitionsturbo, Infrastruktur- und Militärausgaben). Der DZ-Bank zufolge wird der private Verbrauch von 2,27 Bill. Euro auf 2,34 Bill. Euro zulegen; und sich 2026 dann noch auf 2,40 Bill. Euro steigern.
Entsprechend rechnen die Ökonomen mit einem langsamen Sinken der Sparquote auf 10,8% im laufenden Jahr. Danach soll sie sich auf jene 10,3% annähern, die in Vor-Corona-Zeiten üblich gewesen waren. Dass die Baugenehmigungen sich inzwischen wieder besser entwickeln, ist nach Ansicht der DZ-Bank-Ökonomen ebenfalls ein Indiz, dass sich die Konsumlage langsam entspannt.
Scope traut Deutschland 2025 kein Wachstum zu
Bezogen auf das Gesamtwachstum der Wirtschaft, zeigt sich die Ratingagentur Scope für Deutschland allerdings weniger optimistisch. Für das laufende Jahr rechnen die Ökonomen weiter mit einer Stagnation. Im Oktober 2024 hatten sie noch ein Plus von immerhin 0,9% für 2025 erwartet. Erst 2026 soll die Wachstumsdynamik in Europas größte Volkswirtschaft auf 1,2% zulegen.
Gleichwohl geht die Helaba davon aus, dass sich derzeit die Wachstumskräfte in Deutschland sammeln und den Ausgangspunkt für eine positive wirtschaftliche Dynamik im Inland bilden. Die Binnenwirtschaft sei besser in das Jahr gestartet als zunächst angenommen, heißt es im Wochenausblick mit Blick auf jüngste Konjunkturumfragen. Die Einkaufsmanagerindizes am Montag und der Ifo-Index am Dienstag sollten die Marschroute signalisieren.