Konjunktur

Spanien stellt einen Beschäftigungsrekord auf

Mit 21 Millionen Personen stehen in Spanien so viele Menschen in Lohn und Brot wie noch nie zuvor. Die Arbeitslosenquote fiel im zweiten Quartal auf den Stand bei Ausbruch der Immobilienkrise 2008.

Spanien stellt einen Beschäftigungsrekord auf

In Spanien arbeiten mehr Menschen als je zuvor

Erwerbslosenquote fällt auf Stand von 2008

ths Madrid

Spaniens Konjunktur zeigt sich gegenwärtig sehr robust – vor allem der Arbeitsmarkt. Die vierteljährliche Erhebung EPA zählte im zweiten Quartal unterm Strich 600.000 Erwerbstätige mehr. Damit haben erstmals in der Geschichte des Landes mehr als 21 Millionen Menschen einen bezahlten Job, wie das nationale Statistikamt INE am Donnerstag bekannt gab. Der Beginn der Hauptsaison in den Monaten von April bis Juni schafft gewöhnlich viele Stellen, doch übertraf der Zuwachs die Erwartungen.

Die Zahl der Arbeitslosen sank auf 2,76 Millionen. Die Erwerbslosenquote fiel von 13,3% auf 11,6%. Das ist so niedrig wie zuletzt 2008. Damals platzte die Immobilienblase und stürzte das Land in eine tiefe Krise, die zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit auf über 26% führte. Der Anteil der Zeitarbeit verharrte auf 17,3%. Vor der Reform des Arbeitsmarktes, die im vergangenen Jahr in Kraft getreten war, lag der Anteil bei mehr als 25%.

Die mittelfristigen Aussichten der spanischen Wirtschaft, die im ersten Quartal im Jahresvergleich um 4,2% wuchs, sind gut. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hob diese Woche seine Prognose für das Bruttoinlandprodukt in diesem Jahr um einen Punkt auf 2,5% an und geht für 2024 weiterhin von einem Wachstum von 2,0% aus.

Die unsicheren politischen Verhältnisse nach den Wahlen vom Sonntag könnten aber den Ausblick trüben. Ministerpräsident Pedro Sánchez muss für eine Neuauflage seiner Linkskoalition ein sehr breites Bündnis im Unterhaus schmieden.

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