Sparziel wird so deutlich verfehlt wie noch nie
Sparziel wird so deutlich verfehlt wie noch nie
BVR: Unzureichende Altersvorsorge trotz hoher Sparquote
ba Frankfurt
Viele Menschen in Deutschland würden gerne mehr sparen, können es aber nicht. Obwohl die Sparquote derzeit im historischen Vergleich erhöht ist. Laut einer Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) müssen die Bürger durchschnittlich 298 Euro monatlich sparen, um ihren eigenen finanziellen Zielen – etwa im Hinblick auf Altersvorsorge oder Rücklagen – gerecht zu werden. Das tatsächliche Sparvolumen liege aber bei 192 Euro. Die daraus resultierende Differenz von 106 Euro markiert laut BVR den bislang höchsten ermittelten Wert in dieser seit 2018 erhobenen Datenreihe.
Größte Lücke bei Niedrigeinkommen
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Sparbedarfe der Deutschen aktuell stärker steigen als ihre Sparfähigkeit“, erklärt BVR-Chefvolkswirt Andreas Bley. Selbst Menschen mit mittleren Einkommen verfehlten ihre Zielbeträge in immer größerem Ausmaß. „Damit droht die Vorsorgelücke weiter zu steigen.“ Die größte Lücke zeige sich bei Personen mit niedrigen Einkommen, bei denen kaum Potenzial zur Ausweitung der Sparanstrengungen besteht. Erreicht werde das Sparziel nur in der höchsten Einkommensgruppe. Dabei steige das subjektiv empfundene Erfordernis zu sparen über alle Einkommensgruppen hinweg.
Geldvermögen steigt, aber....
Zugleich, so heißt es weiter, gebe es eine hohe Geldvermögensbildung, wie Berechnungen der Bundesbank zeigen: 2024 beliefen sich die neu gebildeten Finanzanlagen der Privathaushalte auf rund 309 Mrd. Euro. Das gesamte Geldvermögen erhöhte sich um knapp 7,4% auf etwa 9.420 Mrd. Euro. Wegen der erhöhten Inflation der vergangenen Jahre reflektiere dieser Anstieg aber keine Verbesserung der Zukunftsvorsorge der Privathaushalte. Der BVR plädiert daher für einen besseren Zugang zu renditestarker Altersvorsorge.
