lz – “Freiheit für die Bundesbank” ist die Pressemitteilung überschrieben, in der Markus C. Kerber darlegt, warum er beim Bundesverfassungsgericht einen Antrag auf einstweilige Anordnung gestellt hat, um die Notenbank von der Mitwirkung an den Anleihekäufen zu entpflichten. “Wehrt euch, Bürger!” heißt sein 2015 erschienenes Buch, in dem er die Machtanmaßung demokratisch nur mittelbar legitimierter Institutionen geißelt.Immer wenn es um die Missachtung demokratischer Rechte geht oder um ihre schleichende Aushöhlung greift der Berliner Rechts- und Finanzwissenschaftler zur spitzen Feder und geißelt derlei Übergriffe. Er fühlt sich als Anwalt des Souveräns, der seine Macht nur temporär an die Politik und staatlichen Institutionen abgegeben hat. Besonders hat es ihm die Geldpolitik der EZB angetan, gegen die er bereits mehrfach vor dem Bundesverfassungsgericht und dem Europäischen Gerichtshof geklagt hatte – eine weitere Klage ist anhängig.Kerber ist Professor für öffentliche Finanzwirtschaft und Wirtschaftspolitik an der TU Berlin sowie als Rechtsanwalt in Paris, London und Berlin tätig. Seit 1997 ist er Gastdozent bei Cedep – Insead, Fontainebleau. 1998 gründete er den Thinktank “Europolis”. Zuvor arbeitete er im Bundeskartellamt, war im französischen Wirtschafts- und Finanzministerium für Wettbewerb und Kapitalmärkte zuständig sowie Repräsentant im Ausschuss der EU-Kommission für Wettbewerbsfragen, Banker bei der Banque Indosuez in Paris und bei Bankers Trust International in London.