Tarifverdienste wachsen wegen Corona langsamer

Börsen-Zeitung, 1.12.2020 ast Frankfurt - Wegen der Corona-Pandemie müssen sich Millionen Beschäftigte mit Tarifvertrag mit geringen Lohnzuwächsen zufriedengeben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stiegen die Tarifverdienste im...

Tarifverdienste wachsen wegen Corona langsamer

ast Frankfurt – Wegen der Corona-Pandemie müssen sich Millionen Beschäftigte mit Tarifvertrag mit geringen Lohnzuwächsen zufriedengeben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stiegen die Tarifverdienste im dritten Quartal um durchschnittlich 1,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Es handelt sich dabei um den geringsten Anstieg seit dem zweiten Quartal 2011, als ebenfalls 1,2 % Zuwachs zu Buche standen. Die Tarifbeschäftigten dürfen sich aber insgesamt trotzdem über etwas mehr Geld freuen, weil die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um 0,1 % fielen.Im verarbeitenden Gewerbe stiegen die Tarifverdienste mit 0,5 % unterdurchschnittlich. “Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass für die Metall- und Elektroindustrie für das Jahr 2020 mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Krise infolge der Corona-Pandemie keine prozentuale Tariferhöhung vereinbart wurde”, erklärten die Statistiker. Im Grundstücks- und Wohnungswesen sowie im Baugewerbe werden die Tariferhöhungen von 0,8 % und 1,0 % erst im kommenden Jahr in Kraft treten. Die Auszahlung der zusätzlichen Coronaprämien erfolgt zudem erst im laufenden vierten Quartal.In Erziehung und Unterricht (+ 0,9 %), öffentlicher Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung (+ 1,0 %) liegt der niedrige Anstieg in Nachzahlungen begründet. Ohne Sonderzahlungen lag der Anstieg in diesen Bereichen bei 3,2 % (Erziehung und Unterricht) und 2,5 % (öffentliche Verwaltung). Überdurchschnittlich entwickelten sich die Tarifverdienste dagegen in der Land- und Forstwirtschaft (+ 3,0 %) sowie bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+ 2,6 %). Zu Letzteren gehört etwa die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften.