Teuerung in Deutschland auf dem Rückmarsch

Inflationsrate sinkt im März - Volkswirte uneins

Teuerung in Deutschland auf dem Rückmarsch

ms Frankfurt – Sinkende Sprit- und Heizölpreise haben dafür gesorgt, dass die Teuerung in Deutschland im März erneut zurückgegangen ist. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) gestern mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise nach einer ersten Schätzung gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,4 %. Im Januar hatte die Rate bei 1,5 % gelegen. Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) lag nach der Schätzung im März voraussichtlich um 1,8 % höher als im Jahr davor – genau wie bereits im Februar.Beide Werte bewegen sich damit unterhalb der Marke von knapp 2 %, bis zu der die Europäische Zentralbank (EZB) von stabilen Preisen spricht. In Deutschland fürchten viele, dass der ultralockere EZB-Kurs im Kampf gegen die Rezession in höherer Inflation mündet. Mitte März hatte die Bundesbank erklärt, dass es kurzfristig eher abnehmende Inflationsrisiken gebe, und davor gewarnt, falsche Ängste zu schüren.Gegenüber dem Vormonat legten die Preise um 0,5 % zu. Verantwortlich dafür war vor allem der saisonübliche Anstieg der Kleidungs- und Nahrungspreise. Auch Reisen wurden zu Beginn der Osterferien wie üblich teurer. Auf HVPI-Basis lag das Plus im Vormonatsvergleich bei 0,4 %. Die endgültigen Ergebnisse werden nächste Woche vorgelegt.Was die weitere Entwicklung der Inflation betrifft, gehen die Einschätzungen der Volkswirte auseinander. Alexander Koch von Unicredit etwa sieht keine Signale für eine kurzfristig anziehende Inflationsdynamik und erwartet für 2013 im Schnitt 1,3 %. Die Volkswirte der Commerzbank gehen dagegen davon aus, dass die Teuerung in den nächsten Monaten wieder zulegt. Sie verweisen darauf, dass die Lohnstückkosten bereits seit 2011 kräftig steigen. Sie glauben, dass die Inflationsraten in den kommenden Jahren dauerhaft bei mehr als 2 % liegen werden.Am heutigen Mittwoch gibt die europäische Statistikbehörde auch eine erste Schätzung für den Euroraum ab. Im Februar hatte die Teuerung bei 1,8 % gelegen.