Trendwende steht nach zwei Minusjahren an
Europäische Bauwirtschaft
Trendwende steht nach zwei Minusjahren an
ba Frankfurt
Die europäische Bauwirtschaft steht vor einer Trendwende: Nach zwei Jahren mit rückläufigem Bauvolumen dürfte die Branche im laufenden Jahr auf den Wachstumspfad zurückkehren. Das Prognose-Netzwerk Euroconstruct rechnet mit einem Plus von 0,3%, das sich in den beiden folgenden Jahren auf 2,0% und dann 2,3% beschleunigt.
Zu dem moderaten Wachstumstrend tragen sämtliche Sektoren bei – allen voran der Tiefbau, der in den Jahren 2025 bis 2027 kumuliert 7% zulegen dürfte, gefolgt vom Nichtwohnhochbau (4,5%). Darunter werden der Neubau und die Renovierung von gewerblichen und öffentlichen Hochbauten zusammengefasst. Im Vorjahr stand der Sektor für 30% des Bauvolumens in den 19 Euroconstruct-Ländern. Problemfall bleibt der Wohnungsbau, der für 48% des Volumens steht. Diesem wird ein Zuwachs von 3,5% vorausgesagt. Der Schwung soll Euroconstruct zufolge vor allem von nationalen und EU-geförderten Investitionsoffensiven im öffentlichen Bau kommen – wie etwa dem deutschen 500 Mrd. Euro schweren Infrastrukturpaket – sowie dem Ausbau von Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz. Die Bauunternehmen selbst zeigen sich gemessen am Einkaufsmanagerindex für die kommenden zwölf Monate allerdings wenig zuversichtlich.
Hohes Wachstum in Polen und Spanien
Die Dynamik in den Ländern fällt sehr unterschiedlich aus. Zweistellige kumulierte Wachstumsraten dürften in den Jahren 2025 bis 2027 sieben Länder zeigen, etwa Polen (16,5%), Spanien (10,5%) und Großbritannien (10,3%). Weniger sind es in der Schweiz (6,4%) und Frankreich (3,7%). Deutschland (0,1%) und Österreich (1,1%) dürften quasi stagnieren. Für Italien wird ein Minus von 5,8% prognostiziert, nachdem die Sonderförderung für Renovierungstätigkeiten entfällt.
