Vor Treffen mit Xi Jinping

Trump schließt in Asien Abkommen für kritische Rohstoffe

China setzt den Westen mit Exportkontrollen für kritische Rohstoffe unter Druck. Präsident Trump will dieses Erpressungspotenzial durch eigene Deals vermindern – und setzt auf Japan.

Trump schließt in Asien Abkommen für kritische Rohstoffe

Trump schließt in Asien Abkommen für kritische Rohstoffe

USA wollen ihre Abhängigkeit von China verringern

mf Tokio

US-Präsident Donald Trump hat seine Asienreise zu drei Abkommen über die Versorgung mit strategisch wichtigen Mineralien und Seltene Erden genutzt, deren Gewinnung und Verarbeitung bis zu 90% von China kontrolliert wird. Ohne diese Rohstoffe lassen sich moderne Elektronik- und Halbleiterwaren, Windturbinen und auch Elektroauto-Batterien nicht herstellen.

Lücken in Lieferketten

Die Deals lassen sich als Signal von Trump an Chinas Präsident Xi Jinping verstehen, dass die USA ihre Abhängigkeit von China in diesem Bereich verringern wollen, um in Zukunft weniger erpressbar zu sein. Trump und Xi treffen sich am Donnerstag am Rande des APEC-Gipfels in Südkorea. Der Fokus des Gesprächs liegt auf einer Vereinbarung, dass die USA ihre Zusatzzölle und China seine Exportkontrollen für Seltene Erden aussetzen.

Das Kooperationsabkommen zwischen den USA und Japan soll „gemeinsame Projekte von Interesse“ identifizieren, um „Lücken" in den Lieferketten für kritische Mineralien und Seltene Erden zu schließen. Innerhalb von sechs Monaten wählen die Regierungen unterstützenswerte Projekte aus. Washington und Tokio wollen auch den privaten Sektor mobilisieren. Beide Länder erwägen eine sich gegenseitig ergänzende Vereinbarung zur Bevorratung sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. China wird in dem Abkommen nicht explizit erwähnt.

Malaysia als neuer Lieferant

Beim ersten Stopp seiner Asienreise in Kuala Lumpur hatte Trump bereits Verträge mit Thailand und Malaysia zur Diversifizierung der Lieferketten für kritische Mineralien unterzeichnet. Nach Reuters-Informationen verhandelte China im Oktober mit Malaysia über die Verarbeitung von Seltenen Erden. Der malaysische Staatsfonds und ein chinesisches Unternehmen planen den Bau einer Raffinerie in Malaysia, das 16 Mill. Tonnen Seltene Erden besitzt. Das Land will die begehrten Stoffe aber selbst verarbeiten. Malaysia erklärte sich bereit, keine Exportverbote oder Exportquoten für diese Rohstoffe in die USA zu verhängen. Jedoch blieb offen, ob sich die Zusage auf rohe oder verarbeitete Seltene Erden bezieht. Malaysia deckt derzeit 4% der weltweiten Verarbeitung ab.