Trump setzt auf Staatsbeteiligungen
Trump setzt auf Staatsbeteiligungen
Trump setzt auf Staatsbeteiligungen
Neue US-Industriepolitik: Nach Intel nun Anteile an Lithiumförderer erworben
Reuters/dpa-afx Washington
Die US-Regierung steigt beim Lithium-Förderer Lithium Americas ein und sichert sich zudem eine Beteiligung an dessen Schlüsselprojekt Thacker Pass. Das US-Energieministerium übernehme einen Anteil von 5% sowie weitere 5% am Gemeinschaftsunternehmen mit dem Autokonzern General Motors, teilte das im kanadischen Vancouver ansässige Unternehmen mit. Der Gesamtwert der Transaktion wurde nicht genannt. Lithium Americas bestätigte eine Vereinbarung mit dem US-Energieministerium, wonach die erste Tranche von 435 Mill. Dollar aus einem zuvor angekündigten Kredit über 2,26 Mrd. Dollar zur Erschließung des US-Standorts Thacker Pass abgerufen wird.
Trump hatte bereits einen Einstieg der US-Regierung beim Chipkonzern Intel ausgehandelt. Dabei geht es um einen Anteil von 10% für 5,7 Mrd. Dollar. Die Beteiligung sei ein Anreiz für Intel, die Kontrolle über sein Auftragsfertigungsgeschäft zu behalten, hatte Finanzchef David Zinsner Ende August erklärt.
Grundsätzlich, bekannte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer, würde Trump die Zahl und Volumina der Staatsbeteiligungen weiter erhöhen. „Sprechen Sie mit Präsident Trump, er hätte gerne eine Beteiligung an jedem Unternehmen, das gut läuft“, sagte Greer in New York. Er wich damit einer Frage aus, ob nach dem Einstieg beim Chipkonzern Intel auch eine Beteiligung an dessen Rivalen Nvidia diskutiert werde. „Wir versuchen, kreativ zu sein, wie wir dabei vorgehen, und wie wir die Wirtschaft und gleichzeitig die US-Politik unterstützen“, sagte Greer.
Das Thacker-Pass-Projekt im US-Bundesstaat Nevada gilt als entscheidend, um die Abhängigkeit der Vereinigten Staaten von China bei kritischen Rohstoffen zu verringern. Das Bergwerk soll nach seiner für 2028 geplanten Eröffnung der größte Lithium-Lieferant der westlichen Hemisphäre werden. General Motors ist an dem Projekt beteiligt und will den Rohstoff für seine Elektrofahrzeuge nutzen. Der Autobauer hatte im vergangenen Jahr 625 Mill. Dollar für einen Anteil von 38% an dem Bergwerk investiert und sich das Vorkaufsrecht für 20 Jahre auf die gesamte Lithium-Produktion der ersten Phase und einen Teil der zweiten Phase gesichert.
China spielt eine wichtige Rolle in der globalen Lithium-Lieferkette und verarbeitet mehr als 75% des Rohstoffs. Die Volksrepublik fördert 40.000 Tonnen pro Jahr und liegt damit weltweit auf Platz drei nach Australien und Chile. Die USA produzieren bislang nur eine geringe Menge. In der ersten Phase soll Thacker Pass 40.000 Tonnen Lithium in Batteriequalität pro Jahr liefern, was für 800.000 Elektrofahrzeuge ausreicht.
Die Beteiligung ist die jüngste einer Reihe von Investitionen der Regierung von US-Präsident Donald Trump in Unternehmen wie Intel und MP Materials, die für die nationale Sicherheit der USA als entscheidend angesehen werden.