Wenn es um einen sauberen Exit Großbritanniens aus der EU geht, traut Donald Trump seinem Amtskollegen Boris Johnson nicht. Der vom ehemaligen Londoner Bürgermeister ausgehandelte Deal erinnert ihn vermutlich viel zu sehr an das traurige Verhandlungsergebnis, das Johnsons Vorgängerin Theresa May aus Brüssel mit nach Hause brachte. Um Johnson an seine Versprechungen von einst zu erinnern, verhilft Trump deshalb seinem alten Kumpel Nigel Farage zurück ins Rampenlicht, der mit seiner Brexit Party zuletzt nur noch eine Nebenrolle spielte. Farages Forderung nach einer Allianz der Austrittsbefürworter dürfte jedoch wenig Widerhall finden, ist Johnson doch auf die Unterstützung weniger radikaler Kräfte angewiesen. Zu viel Nähe zu Trump kann ihm im Wahlkampf nur schaden. Farages Drohung, überall gegen die Tories anzutreten, könnte allerdings dazu führen, dass die Machtverhältnisse im neuen Parlament nicht so eindeutig ausfallen wie erhofft. Bislang hatten die Brexiteers den Vorteil, nicht so gespalten zu sein wie die Austrittsgegner. hip