IAB-Bericht

Ukraine-Krieg belastet Stellenaufbau

Der Ukraine-Krieg belastet den Stellenaufbau in Deutschland. Das IAB meldet, dass vom Krieg beeinträchtigte Betriebe deutlich weniger Stellen aufbauen als andere.

Ukraine-Krieg belastet Stellenaufbau

Ukraine-Krieg belastet Stellenaufbau in Deutschland

IAB: Hälfte betroffener Betriebe stellt deutlich weniger ein

ast Frankfurt

Der Ukraine-Krieg belastet den Stellenaufbau in Deutschland. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg in seiner Stellenerhebung herausfand, stieg die Zahl der angebotenen offenen Stellen bei vom Ukraine-Krieg betroffenen Betrieben deutlich schwächer als in Betrieben, die nicht betroffen waren – oder davon profitierten. So lag der Stellenzuwachs im vierten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal bei betroffenen Unternehmen bei 11%. Demgegenüber registrierten die Nürnberger Statistiker einen Zuwachs von 35% bei anderen Betrieben.

Gedämpfter Personalbedarf

Demgegenüber gab es bei den negativ betroffenen im Vergleich zu den anderen Betrieben keinen bedeutsamen Unterschied in der Entwicklung der Vakanzrate – also dem Anteil offener Stellen an allen Stellen. Das spiegelt wider, dass Erstere auch bei der Beschäftigung einen geringeren Zuwachs verzeichneten. Negativ betroffene Betriebe passten ihre Erwartungen hinsichtlich des Beschäftigungswachstums im Vergleich zu den anderen Betrieben etwas stärker nach unten an. „Der Krieg dürfte somit insgesamt einen dämpfenden Effekt auf den aktuell hohen Arbeitskräftebedarf ausüben“, erklärte Nicole Gürtzgen, Leiterin des Forschungsbereichs „Arbeitsmarktprozesse und Institutionen” beim IAB.

Insgesamt sind laut IAB 1,2 Millionen Betriebe vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine betroffen – Tendenz steigend. Das entspricht 53% der 2,2 Millionen Unternehmen in Deutschland. 25% dieser Betriebe gaben an, stark (17%) oder sehr stark (8%) betroffen zu sein. Gründe sind insbesondere höhere Energie- und Rohstoffkosten sowie höhere Vorleistungskosten. Nachrangige Ursachen sind der Befragung zufolge Unterbrechungen in den Lieferketten und ein allgemeiner Nachfragerückgang.

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