Geldpolitik

Ungarn bereitet Lockerung der Geldpolitik vor

Noch lässt Ungarn Notenbank den Leitzins unangetastet. Doch eine Lockerung der Geldpolitik steht kurz bevor – trotz hoher Inflation im Land.

Ungarn bereitet Lockerung der Geldpolitik vor

Ungarn bereitet lockere Geldpolitik vor

mpi Frankfurt

Ungarns Zentralbank MNB lässt den Leitzins erstmal unangetastet, eine Lockerung der Geldpolitik in den kommenden Monaten deutet sich jedoch trotz der hohen Inflation im Land an. Während der Leitzins bei 13% bleibt, sinkt der besicherte Tagesgeldsatz (Repo-Satz) von 25% auf 20,5%. „In jüngster Zeit hat sich das Risikoumfeld Ungarns aufgrund von internen und externen Faktoren deutlich verbessert”, teilte die Notenbank am Dienstag im Anschluss an den Zinsentscheid mit. Daher habe man sich entschlossen, den Zinskorridor deutlich zu reduzieren.

Im September 2022 hat die MNB ihren Zinszyklus nach mehreren Erhöhungen beendet. Die Inflation in Ungarn lag im März bei 25,2% und damit weit über dem Teuerungsziel von 3%. Gleichzeitig ist für die Notenbank der Wechselkurs zwischen der heimischen Währung Forint und dem Euro relevant. Der Forint hatte 2022 deutlich abgewertet, weswegen die MNB im Oktober einen neuen Satz für Tageseinlagen einführte, der deutlich oberhalb des Leitzinses liegt. Nachdem sich die Währung anschließend stabilisierte und Andeutungen der Notenbank den Repo-Satz zu senken, nicht zu einer neuerlichen großen Abwertung führte, hat die MNB diesen Schritt nun beschlossen. Analysten der ING gehen davon aus, dass eine Senkung der Leitzinsen um 50 oder 100 Basispunkte im Mai anstehen könnte.