Arbeitskräftenachfrage unter langjährigem Schnitt
Im Herbst wird die Lage am deutschen Arbeitsmarkt schwierig bleiben: Die Nachfrage nach Arbeitskräften zeigt sich auch im September mau. So verharrt der BA-X, der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA), bei 98 Punkten. Der saisonbereinigte Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland notiert damit im dritten Monat hintereinander unterhalb des Jahresdurchschnitts 2015, der als Referenzwert festgelegt wurde.
Im Jahresvergleich ist der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen in fast allen Wirtschaftszweigen gesunken, zum Teil sogar in zweistelliger prozentualer Höhe wie die Nürnberger Behörde mitteilte. Einzige Ausnahme sei der öffentliche Bereich, der über dem Vorjahresniveau rangiert. Die stärksten prozentualen Rückgänge gab es im Gastgewerbe, bei den qualifizierten Unternehmensdienstleistungen sowie bei Information und Kommunikation. In der absoluten Betrachtung verzeichneten die qualifizierten Unternehmensdienstleistungen, der Handel und die Zeitarbeit die größten Rückgänge. Wobei letztere mit 22% für den größten Anteil gemeldeter Stellen stehen. Gefolgt von qualifizierten Unternehmensdienstleistungen, dem verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen und dem Handel mit jeweils 11% des Bestands an gemeldeten Stellen. In der Baubranche sind es 8%.
Am Dienstag berichtet die BA über die Entwicklung des Jobmarktes im September. Üblicherweise belebt sich das Geschehen nach dem Sommer, wenn Unternehmen nach der Urlaubszeit wieder Stellen nach- und neu besetzen. Ökonomen erwarten allerdings, dass die Arbeitslosenzahl saisonbereinigt um 8.000 steigt, die Arbeitslosenquote aber bei 6,3% stagniert. Im August hatte die Arbeitslosenzahl erstmals seit über zehn Jahren die 3-Millionen-Schwelle überschritten.