Unternehmen stellen langsam wieder ein

Ifo-Institut: Kurzarbeit geht weiter zurück

Unternehmen stellen langsam wieder ein

ast Frankfurt – Die Frühindikatoren des Münchner Ifo-Instituts und der Bundesagentur für Arbeit (BA) deuten mit Blick auf den Arbeitsmarkt weiter eine Erholung an. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit legte deutlich um 4 auf 98 Punkte zu. Ein verhalteneres Signal sendete das Ifo-Beschäftigungsbarometer. Hier registrierten die Ökonomen einen Anstieg um 0,2 auf 96,5 Zähler. “Das deutet auf eine steigende Zahl von Beschäftigten im vierten Quartal hin, es bleiben aber Risiken wegen der Coronakrise”, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.Nach wie vor ist der durch die Corona-Pandemie bedingte Einbruch vom Frühjahr nicht ausgestanden. Der BA-Stellenindex unterschreitet den Wert von Februar, dem letzten vollständigen Monat vor der Coronakrise, um 18 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steht ein Minus von 23 Punkten zu Buche. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer registriert große Unterschiede zwischen den Branchen. Während Firmen im verarbeitenden Gewerbe und im Handel eher bereit sind, wieder neue Mitarbeiter einzustellen, nimmt die Arbeitskräftenachfrage im Dienstleistungssektor schon wieder ab. Grund sind die verschärften regionalen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Die Sperrstunde mit Alkoholverbot trifft das Gastgewerbe besonders hart.Die Coronarezession im ersten Halbjahr hat deutliche Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen. So sind trotz der massiven Inanspruchnahme der Kurzarbeit bis zum August 670 000 Jobs weggefallen. Zwar sinkt die Kurzarbeit in Deutschland laut Ifo-Institut weiter, inzwischen aber langsamer. Die führenden Institute gehen in ihrer Gemeinschaftsdiagnose davon aus, dass die Zahl der Erwerbstätigen das Vorkrisenniveau erst zur Mitte des Jahres 2022 wieder erreichen dürfte. Dass sich die Erholung am Arbeitsmarkt verlangsamt, wird sich voraussichtlich auch im für heute erwarteten monatlichen Arbeitsmarktbericht der BA niederschlagen.