Unternehmensstimmung im Euroraum steigt

Einkaufsmanagerindex signalisiert Stagnation

Unternehmensstimmung im Euroraum steigt

ba Frankfurt – Dem Euroraum und dessen größter Volkswirtschaft steht ein schwaches viertes Quartal bevor, auch wenn die Unternehmensstimmung sich im Oktober kräftiger als zunächst gemeldet aufgehellt hat. Der Dienstleister und Industrie zusammenfassende Einkaufsmanagerindex (PMI) Composite für die Eurozone ist endgültigen Daten zufolge im Monatsvergleich um 0,5 auf 50,6 Punkte gestiegen – die Vorabschätzung lag bei 50,2 Zählern. Damit liegt das Barometer weiter auf einem der niedrigsten Werte seit sechseinhalb Jahren und nur knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. “In der Eurozone herrschte auch im Oktober weitgehend Stagnation”, kommentierte Chris Williamson, Chefvolkswirt bei IHS Markit. Angesichts rückläufiger Aufträge und alarmierender Frühindikatoren steige das Risiko, dass die Euro-Wirtschaft im vierten Quartal schrumpfe. Erschwerend komme hinzu, dass das geringe Wachstum einzig aus der Abarbeitung der Auftragsbestände resultiere. Es dominierten nach wie vor geopolitische Themen wie Handelsstreitigkeiten und der Brexit. Viel hängt jedoch auch vom ersten Treffen der EZB-Spitze unter Christine Lagardes Führung am 12. Dezember ab und davon, welche weiteren Anreize seitens der EZB geplant seien, sagte Williamson.Am Bild einer zweigeteilten Wirtschaft hat sich auch im Oktober nichts geändert – die Lage in der stark exportorientierten Industrie ist düsterer als im eher binnenorientierten Dienstleistungssektor. In Letzterem ist der PMI den finalen Daten zufolge um 0,6 auf 52,2 Punkte geklettert – hier lag die Erstschätzung bei 51,8 Zählern. Auf Länderebene berichtet IHS Markit nur für Deutschland Wachstumseinbußen, dies nun zum zweiten Mal in Folge. “Wenngleich sich der Dienstleistungssektor gerade so auf Wachstumsterrain hält, häufen sich die Anzeichen, dass die deutsche Binnenkonjunktur der schwächelnden Industrie erliegen wird”, mahnte Phil Smith, Ökonom bei IHS Markit.