US-Arbeitsmarkt weiter im Aufwind

Über 300 000 neue Stellen - Lohnplus enttäuscht

US-Arbeitsmarkt weiter im Aufwind

det Washington – Der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt hat sich im Februar mit unvermindertem Tempo fortgesetzt. Dennoch könnten die geringer als erwartet ausgefallenen Lohnsteigerungen helfen, die gestiegenen Inflationserwartungen zu dämpfen. Wie das Arbeitsministerium berichtete, wurden im vergangenen Monat ohne Berücksichtigung des Agrarsektors 313 000 neue Stellen geschaffen. Die Zahl übertraf deutlich die von Bankvolkswirten vorausgesagten 200 000 Neueinstellungen. Auch wurde der Wert für Januar von 200 000 auf 239 000 nach oben korrigiert. Die Arbeitslosenquote betrug im Februar wie auch im vorangegangenen Monat 4,1 %.Gestützt wurde der andauernde Aufwärtstrend von der Bauwirtschaft, wo 61 000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Fachdienstleister und Einzelhandelsfirmen beschäftigten per saldo jeweils 50 000 neue Mitarbeiter. Positive Beiträge kamen zudem vom produzierenden Gewerbe, dem Gesundheitssektor und der Bergbauindustrie. Ein ermutigendes Zeichen sehen Experten zudem in der Entwicklung der Partizipationsrate, die den höchsten Stand seit September erklomm. Auch erreichte die Zahl der beschäftigten Personen im erwerbsfähigen Alter den höchsten Stand, der jemals gemessen wurde. Mit Blick auf das Tempo, mit dem die US-Notenbank weitere Zinserhöhungen beschließen wird, schenkten Beobachter vor allem der Entwicklung der Löhne besondere Aufmerksamkeit. Diese hatten im abgelaufenen Jahr um 2,9 % angezogen und hatten Ängste geschürt, dass zunehmender Inflationsdruck die Fed veranlassen könnte, das Tempo der Normalisierung zu erhöhen. Im Februar legten die Löhne aber aufs Jahr hochgerechnet um nur 2,6 % zu. Ausgegangen waren Experten von einer Zunahme um 2,8 %. Nach Ansicht von Eric Winograd, Ökonom beim Investmentunternehmen AllianceBernstein in Washington, liefert der Bericht weitere Beweise für einen “boomenden Arbeitsmarkt, der aufnahmefähig genug bleibt, um eine hohe Zahl von Neueinstellungen zu ermöglichen, ohne dass diese den Lohndruck erhöhen”. Mittelfristig ist laut Winograd dennoch mit steigenden Löhnen zu rechnen. Andrew Chamberlain, Chefvolkswirt bei dem Arbeitsvermittlungsunternehmen Glassdoor, führt den Aufschwung auf die im vergangenen Dezember verabschiedete Steuerreform zurück. “Der fiskalische Stimulus als Ergebnis der Steuerreform stimmt Arbeitgeber optimistisch”, und in der Erwartung steigender Gewinne würden sie mehr Mitarbeiter beschäftigen, glaubt der Ökonom.