US-Behörden raten zu Impfstopp mit J&J

Die US-Gesundheitsbehörden raten nach mehreren Fällen seltener Thrombosen zu einer sofortigen Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson (J&J). Die Arzneimittelbehörde FDA und das Seuchenzentrum CDC verwiesen in einer...

US-Behörden raten zu Impfstopp mit J&J

Reuters

Die US-Gesundheitsbehörden raten nach mehreren Fällen seltener Thrombosen zu einer sofortigen Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson (J&J). Die Arzneimittelbehörde FDA und das Seuchenzentrum CDC verwiesen in einer Erklärung auf das Auftreten einer seltenen Thromboseart in sechs Fällen. Der Impfstoff sei in den USA bislang mehr als 6,8 Millionen Mal verabreicht worden. J&J erklärte in einer ersten Stellungnahme, die Fälle seien bekannt. Ein klarer kausaler Zusammenhang sei bislang nicht nachgewiesen worden.

Der US-Pharmakonzern hatte am Montag mit der Auslieferung seines Corona-Impfstoffs an die Europäische Union begonnen. Das Gesundheitsministerium in Berlin hat nach Angaben eines Sprechers noch nicht entschieden, wie es nach den US-Warnungen­ vorgehen will. Das Ministerium befürworte ein bundesweites Vorgehen, sagte der Sprecher mit Hinweis darauf, dass das Paul-Ehrlich-Institut als zuständige Arzneimittelbehörde ebenfalls eine Bundesbehörde sei. In Deutschland darf der Impfstoff der britisch-schwedischen Firma AstraZeneca nach Fällen seltener Hirnvenenthrombosen nach der Impfung nur bei Menschen ab 60 Jahren uneingeschränkt eingesetzt werden.

Die J&J-Aktie gab im vorbörslichen Handel um mehr als 2% nach. Das CDC plant für Mittwoch eine Sitzung eines Beratungsgremiums, um die Fälle zu überprüfen. Nach einem Bericht der „New York Times“ handelt es sich bei den sechs Fällen um Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren. Am Freitag hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erklärt, mehrere Fälle von Blutgerinnseln nach der Impfung mit dem J&J-Mittel zu prüfen.

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