US-Konjunktur

US-Einfuhrpreise signalisieren nachlassenden Inflationsdruck

Zwar ließen Treibstoffimporte die US-Einfuhrpreise im April steigen. Gleichwohl deutet den zweiten Monat in Folge die stark rückläufige Jahresrate auf Disinflation hin. Unterdessen machen sich Verbraucher Sorgen um die drohende Zahlungsunfähigkeit des Staates.

US-Einfuhrpreise signalisieren nachlassenden Inflationsdruck

Deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr

US-Einfuhrpreise signalisieren nachlassenden Inflationsdruck

Jahresrate rückläufig – Schuldendebatte belastet Verbraucher

det Washington

In den USA mehren sich die Zeichen für einen geringeren Preisdruck. Nach den Verbraucher- und Erzeugerpreisen zeigt dies der erneute Rückgang der Importpreise an. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, verteuerten sich Importe zwar im April um 0,4%. Dies ist der erste Preisanstieg seit Dezember vergangenen Jahres. Im Vorjahresvergleich gaben die Einfuhrpreise aber den zweiten Monat in Folge nach, und zwar um 4,8%. Einen stärkeren Rückgang als im März und April hatte das BLS zuletzt im Mai 2020 gemeldet, als globale Lieferkettenstörungen im Gefolge der Corona-Pandemie den Außenhandel lahmgelegt hatten. 

Angeführt von Öl trugen insbesondere Treibstoffimporte, die um 4,5% teurer waren als im März, zu dem höheren Monatswert bei. Ohne Berücksichtigung der Treibstoffeinfuhren war der Preisindex im April unverändert. Ein leichtes Plus wurde auch bei den Ausfuhrpreisen ermittelt, die gegenüber März um 0,2% zulegten. Im Vorjahresbergleich verzeichneten die Importpreise ein Minus von 5,9%. Auch dies war der stärkste Rückgang seit Mai 2020.

Die US-Notenbank dürfte die jüngsten Zahlen, gepaart mit dem Verbraucherpreisindex (CPI) und dem Erzeugerpreisindex (PPI), als Signal für einen langsamen, aber steten Rückgang der Inflation werten. Am 13. und 14. Juni tritt der Offenmarktausschuss (FOMC) zu seiner vierten Sitzung im laufenden Jahr zusammen. Die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass die Währungshüter nach zehn Zinserhöhungen in Folge auf eine weitere Straffung verzichten werden.  

Unterdessen trübt die Angst vor einer möglichen Rezession die Stimmung unter US-Verbrauchern. So gab der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan im Mai um 9,1% auf 57,7 Punkte nach. Erwartet hatten Ökonomen einen kaum veränderten Wert. Wie die für den Bericht zuständige Ökonomin Joanne Hsu sagte, belastet insbesondere das Tauziehen um eine Anhebung der staatlichen Schuldengrenze die Konsumenten. Die langfristigen Inflationserwartungen gingen von 4,6% auf 4,5% zurück.

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