Inflation

US-Erzeugerpreise verzeichnen Rekordanstieg

Die US-Produzenten haben ihre Preise im Juli so kräftig angehoben wie noch nie. Die Erzeugerpreise stiegen um 7,8% zum Vorjahresmonat, teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag mit. Das ist der kräftigste Zuwachs seit Beginn der Datenreihe 2010....

US-Erzeugerpreise verzeichnen Rekordanstieg

Reuters/ms Washington/Frankfurt

Die US-Produzenten haben ihre Preise im Juli so kräftig angehoben wie noch nie. Die Erzeugerpreise stiegen um 7,8% zum Vorjahresmonat, teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag mit. Das ist der kräftigste Zuwachs seit Beginn der Datenreihe 2010. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem erneuten Plus von 7,3% gerechnet.

Hohe Inflation ist derzeit ein weltweites Problem. Vor allem in den USA steigt sie aber stark an, und es nehmen Ängste vor einer Überhitzung der US-Wirtschaft zu – mit womöglich globalen Implikationen. Deshalb wächst der Druck auf die US-Notenbank Fed, ihre billionenschweren Anleihekäufe zu drosseln („Tapering“). Ende August beim alljährlichen Notenbankertreffen in Jackson Hole könnte es da wichtige Weichenstellungen der Fed geben.

Für anhaltenden Preisdruck sorgen vor allem Energiepreise, Engpässe bei Lieferketten und coronabedingte Nachholeffekte. Die Produzentenpreise gelten als Frühindikator für die Entwicklung der Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabrik geführt – also in der Regel bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können so einen frühen Hinweis auf die Inflation geben. Diese hatte in den USA im Juli bei 5,4% gelegen – so hoch wie seit 13 Jahren nicht.

Unterdessen ist vergangene Wo­che die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA zum dritten Mal in Folge gesunken. Insgesamt stellten 375000 US-Amerikaner einen Antrag auf staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Das entsprach den Erwartungen von Volkswirten. In den sieben Tagen zuvor waren es noch 387000. Fed-Chef Jerome Powell will „starke“ Jobdaten sehen, bevor ein Fahrplan für ein Zurückfahren der Hilfen vorgelegt werden kann.