US-Arbeitsmarkt

US-Privatunternehmen beschleunigen Jobaufbau

Das Stellenwachstum im US-Privatsektor hat sich im Juli beschleunigt. Gestützt wurde der Arbeitsmarkt von Dienstleistern. Im verarbeitenden Gewerbe kam es aber als Folge der hohen Zinsen zu Einbußen.

US-Privatunternehmen beschleunigen Jobaufbau

US-Privatsektor beschleunigt Beschäftigungsaufbau

Dienstleistungsunternehmen stützen Arbeitsmarkt

det Washington

Der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt rollt ungebremst weiter, wie neue Daten vom Privatsektor zeigen. Wie der Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing (ADP) berichtete, entstanden im Juli in der Privatwirtschaft 324.000 neue Jobs. Bankvolkswirte hatten einen Anstieg um etwa 185.000 erwartet. Die Neueinstellungen für Juni wurden von 497.000 auf 455.000 nach unten revidiert. Unterdessen spiegelt der Bericht eine starke Fragmentierung wider. Deutliche Zuwächse wurden bei Dienstleistern gemessen, die 303.000 neue Mitarbeiter einstellten. Im verarbeitenden Gewerbe, das unter den hohen Zinsen leidet, kam es hingegen zu Einbußen.

Gestützt wurde der Jobmarkt ein weiteres Mal vom Gast- und Freizeitgewerbe. Dort wurden 201.000 neue Stellen geschaffen. Ein Plus von 48.000 stellte ADP im Bergbau und in der Rohstoffindustrie fest. Robuste Zuwächse gab es auch bei anderen Dienstleistungsbranchen, unter anderem in der Transportwirtschaft, dem Handel und bei Informationsdienstleistern. Im verarbeitenden Gewerbe kam es hingegen zu 36.000 Stellenverlusten. Begründet wurde dies damit, dass die Industrie sich durch hohe Zinsempfindlichkeit auszeichnet und als Folge der von der Notenbank beschlossenen Straffungen Jobs gestrichen wurden. 

Trotz der starken Diskrepanz zwischen Dienstleistern auf der einen und der Industrie auf der anderen Seite gab ADP-Chefökonomin Nela Richardson eine insgesamt positive Bewertung ab. “Der Wirtschaft geht es besser als erwartet, und der gesunde Arbeitsmarkt stützt die Konsumausgaben der Haushalte”, sagte sie.

Erfreulich ist nach Darstellung der Volkswirtin auch die Tatsache, dass der Lohndruck nachlässt. Bei Berufstätigen, die ihren Arbeitsplatz behielten, legten die Löhne auf Jahressicht um 6,2% zu. Das ist der geringste Anstieg seit November 2021. Bei Erwerbstätigen, die ihren Job wechselten, kletterten die Löhne und Gehälter um 10,2%. “Die Verlangsamung des Lohnwachstums dauert an, ohne dass es zeitgleich zu weit verbreiteten Stellenverlusten gekommen ist”, stellte Richardson fest.

| Quelle:
BZ+
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