Amerikanische Wirtschaft

US-Handelsdefizit weitet sich wieder aus

Die USA leben über ihre Verhältnisse. Das Rekorddefizit im Außenhandel 2022 wurde 2023 nicht erreicht, aber im Dezember ist die Unwucht wieder größer geworden.

US-Handelsdefizit weitet sich wieder aus

US-Handelsdefizit
im Dezember
wieder höher

Reuters/dpa Washington

Die USA haben 2023 ein deutlich niedrigeres Außenhandelsdefizit eingefahren als im Rekordjahr zuvor. Die Importe überstiegen die Exporte im Gesamtjahr um 773,43 Mrd. Dollar, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Im noch stärker von der Coronakrise geprägten Jahr 2022 war die Lücke zwischen Ein- und Ausfuhren mit 951,19 Mrd. Dollar auf einen Rekordwert gestiegen. Das trotz des Rückgangs noch immer ausgeprägte Handelsdefizit gilt als Beleg dafür, dass die USA volkswirtschaftlich eigentlich über ihre Verhältnisse leben – also deutlich mehr konsumieren als produzieren. Finanziert wird das Defizit durch Auslandsverschuldung. Die Kapitalmärkte der USA gelten als attraktiv, weil die Vereinigten Staaten mit dem Dollar über die Weltleitwährung verfügen. Das Handelsdefizit der USA besteht schon seit vielen Jahren und wird von Ökonomen als „chronisch“ bezeichnet.

Ob der zuletzt positive Trend erhalten bleibt, ist fraglich, denn im Dezember hat sich das Handelsdefizit wieder etwas ausgeweitet. Es fiel mit 62,2 Mrd. Dollar etwas höher aus als im November, als die Lücke nach revidierten Zahlen bei 61,9 Mrd. Dollar gelegen hatte. Die Ausfuhren stiegen im Dezember um 1,5% im Vergleich zum Vormonat auf 258,25 Mrd. Dollar. Im November hatte es ein Minus von 1,6% gegeben. Und die Importe stiegen im Dezember um 1,3% auf 320,45 Mrd. Dollar. Im November war das Importvolumen um 1,9% auf 316,21 Mrd. Dollar gesunken.