Verarbeitendes Gewerbe

US-Industrie mit schwachem Start im neuen Jahr

In den USA befindet sich das verarbeitende Gewerbe seit Jahresbeginn in schlechter Verfassung. Schwache Verkaufszahlen, weniger Bestellungen, hohe Inflation und unsichere Konjunkturaussichten belasten die Unternehmen.

US-Industrie mit schwachem Start im neuen Jahr

det Washington

Die US-Industrie hat im Februar unter den unsicheren Konjunkturaussichten und der hohen Inflation gelitten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe, den das Institute for Supply Management (ISM) veröffentlicht, spiegelte den vierten Monat in Folge eine Kontraktion wider. Der PMI von S&P Global berichtet von einem „starken Verfall“ des geschäftlichen Umfelds und Schwäche bei der Inlands- sowie der Auslandsnachfrage.

Der ISM-Index stieg zwar um 0,3 Prozentpunkte auf 47,7%. Wie der für die Umfrage zuständige Geschäftsführer Timothy Fiore jedoch feststellte, wurden zum Jahresbeginn die zwei niedrigsten Werte seit Mai 2020 gemessen. Neuaufträge legten zu, signalisierten aber mit einem Wert unterhalb von 50% weiter eine Kontraktion.

Negativ entwickelten sich sowohl die Beschäftigung als auch die Produktionskomponente. Einen deutlichen Anstieg ermittelte das Institut dagegen bei den Preisen. Unterdessen sagte Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank von Minneapolis, er sei bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses „offen für eine Zinserhöhung um 25 oder auch 50 Basispunkte“.

Ein düsteres Bild zeichnete der PMI von S&P Global, ebenfalls für das verarbeitende Gewerbe, der im Februar um 0,4 Punkte auf 47,3 Zähler kletterte, gegenüber der ersten Schätzung von 47,8 aber um 0,5 Punkte abrutschte. Chris Williamson, Chief Business Economist von S&P Global, sprach vom „steilsten Rückgang seit den Lockdowns während der Corona-Pandemie“. Begründet wurde der Verfall mit Schwäche bei Neuaufträgen und bei der Produktion. Laut Williamson „steht die Branche weiter unter einem immensen Druck“. Mit Blick auf die Zukunft fürchtet der Volkswirt, „dass Auftragseingänge deutlich zurückgehen werden, wenn Unternehmen enttäuschende Umsätze melden und Kunden das Vertrauen verlieren“.

Auf Schwäche am Häusermarkt deutet der Rückgang der Bauausgaben hin, die laut Handelsministerium im Januar saisonbereinigt um 0,1% nachgaben. Bei den Ausgaben für den Eigenheimbau ermittelte das Ministerium sogar ein Minus von 0,6%. Im Vorjahresvergleich stiegen die Bauausgaben um 5,7%.