US-Erzeugerpreise

US-Inflation geht auf breiter Front zurück

In den USA sind im Juni die Preise auf Produzentenebene gegenüber dem Vorjahr um nur 0,1% gestiegen. Die Erzeugerpreise lieferten somit ein weiteres Signal für deutlich geringeren Inflationsdruck.

US-Inflation geht auf breiter Front zurück

US-Erzeugerpreise unterstreichen rückläufige Inflation

Jahresrate auf Produzentenebene sinkt auf 0,1%

det Washington

Nach den US-Verbraucherpreisen haben die Preise auf Produzentenebene ein weiteres Signal für nachlassenden Inflationsdruck geliefert. Nach Angaben des Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums stiegen die Erzeugerpreise im Juni gegenüber dem Vormonat und auf Jahressicht um jeweils 0,1%. Erwartet hatten Ökonomen gegenüber Mai eine Zunahme um 0,2% und eine Jahresrate von 0,5%. De Kernrate, die auf Erzeugerebene neben Energie und Lebensmitteln auch Handelsleistungen ausklammert, kletterte um 0,1% und im Vorjahresvergleich um 2,6%. Zuvor war ein Plus von 2,8% gemessen worden.

Getrieben wurde der leichte Anstieg von Dienstleistungen, die sich um 0,2% verteuerten. Preise für Waren blieben hingegen unverändert. Teurer als zuvor waren Leistungen im Bankensektor, dem Gastgewerbe, der Reisebranche, dem Versicherungswesen, in der Krankenpflege und im Einzelhandel. Im Transportsektor und bei Frachtdiensten wurde hingegen ein deutlicher Preisrückgang festgestellt.

Ökonomen begrüßten die Zahlen als ein weiteres Signal dafür, dass die von der Notenbank beschlossenen Zinserhöhungen Wirkung zeigen und die Inflation weiter abebbt. Zuvor hatte das BLS gemeldet, dass die Verbraucherpreise im Juni im Vorjahresvergleich um nur 3,0% gestiegen waren. Eine so geringe Zunahme war zuletzt im März 2021 gemessen worden. Der Juni-PCE Index, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, wird Ende des Monats veröffentlicht.

Trotz des nachlassenden Preisdrucks gilt als sicher, dass die Notenbank bei der kommenden Sitzung ihres Offenmarktausschusses, die am 25. und 26. Juli stattfinden wird, das elfte Mal seit März 2022 die Zügel straffer ziehen wird. Dem Fed WatchTool der CME Group zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zielzone für den Tagesgeldsatz um 25 Basispunkte auf 5,25 bis 5,5% hochgeschraubt wird, bei über 90%.

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