US-Konjunktur

US-Inflation steigt auf allen Ebenen weiter

In den USA hat sich die Stimmung unter Verbrauchern und in der Industrie im September aufgehellt. Details der am Freitag veröffentlichten Konjunkturindikatoren zeigen aber durchaus einen nur mehr gedämpften Optimismus.

US-Inflation steigt auf allen Ebenen weiter

det Washington

In den USA hat sich die Stimmung unter Verbrauchern und in der Industrie im September aufgehellt. Allerdings zeigen die Details der am Freitag veröffentlichten Konjunkturindikatoren, dass die Störungen der globalen Lieferketten, der anhaltende Preisdruck und der weitere Pandemieverlauf durchaus Sorgen bereiten. Dies dürfte auch den Wirtschaftsaufschwung in den kommenden Monaten dämpfen.

Wie das Handelsministerium berichtete, stiegen die Konsumausgaben im August um 0,8% und lagen damit über den Erwartungen. Ökonomen hatten ein Plus von 0,6% vorausgesagt. Der robuste Anstieg verwunderte Experten deswegen, weil in der Berichtsperiode die Privateinkommen um nur 0,2% zulegten. Allerdings, so merkt Deka-Volkswirt Rudolf Besch an, wurde auch das Vormonatsniveau der Konsumausgaben „sehr deutlich nach unten revidiert“. Besonders die Entwicklung bei den Gebrauchsgütern gelte es im Blick zu behalten, da sich hier von den Konjunkturpaketen ausgelöste Einmaleffekte zeigten.

Die Verbraucherstimmung hat sich im September gemessen am Index der University of Michigan auf 72,8 Punkte verbessert – die für August gemeldeten 70,3 Zähler waren der niedrigste Stand seit Dezember 2011. Gleichwohl betonte der zuständige Volkswirt Richard Curtin, dass der Anstieg nicht darüber hinwegtäuschen könne, „dass der Optimismus unter den Konsumenten angesichts der grassierenden Delta-Variante und der steigenden Preise weiter gedämpft bleibt“.

Auf anhaltend hohe Inflation deuten neben dem PCE-Preisindex, dessen Kernrate das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank ist, auch die wichtigsten Sammelindizes für die Industrie hin. So ist der PCE-Preisindex im August gegenüber Juli um 0,4% und im Vorjahresvergleich um 4,3% gestiegen. Im Vormonat war der Index um 4,2% geklettert. Die Kernrate legte wie auch im vorangegangenen Monat um 3,6% zu.

Der Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts IHS Markit für das verarbeitende Gewerbe gab zwar im September um 0,4 auf 60,7 Punkte nach, signalisiert aber dennoch einen robusten Aufschwung. Ein deutlicher Anstieg wurde bei den Auftragseingängen aus dem Ausland gemessen. Die Störungen in den globalen Lieferketten schlugen sich aber auch in deutlichen Preissteigerungen nieder. Der Index des Institute for Supply Management (ISM) für das verarbeitende Gewerbe stieg im September um 1,1 Prozentpunkte auf 61,1% und signalisierte ebenfalls einen deutlichen Preisanstieg. Ökonomen hatten hier einen Wert von 59,5 Zählern prognostiziert.