US-Jobmarkt abgebremst

Neueinstellungen enttäuschen - Neues Konjunkturpaket in Vorbereitung

US-Jobmarkt abgebremst

Der US-Arbeitsmarkt hat im November unter den Folgen der neuen Welle von Corona-Infektionen gelitten, und Ökonomen zeichnen ein düsteres Bild für die kommenden Monate. Zwischenzeitlich deutet sich in Washington ein Kompromiss an bei Verhandlungen um ein neues Konjunkturpaket.det Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat im November als Folge der dritten Welle von Coronavirus-Erkrankungen kräftig Federn gelassen und könnte nach Ansicht von Ökonomen Vorbote eines erneuten Konjunktureinbruchs sein. Umso wichtiger sei demnach die rasche Verabschiedung eines weiteren Konjunkturpakets, mahnen Experten. Vor dem Hintergrund des enttäuschenden Arbeitsmarktberichts deutet sich nun auch Kompromissbereitschaft zwischen Demokraten und Republikanern an, die seit einem halben Jahr um die Einzelheiten neuer Hilfsmaßnahmen ringen.Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtet, entstanden vergangenen Monat ohne Berücksichtigung des Agrarsektors 245 000 neue Arbeitsplätze. Erwartet hatten Bankvolkswirte im Schnitt einen Wert um 500 000. Die Zahl stellt einen deutlichen Rückgang gegenüber den im Oktober gemessenen revidiert 610 000 Neueinstellungen – die Erstschätzung lag noch um 28 000 höher.Zwar gab die Arbeitslosenquote von 6,9 auf 6,7 % nach, das lag teilweise aber daran, dass sich weniger Personen im erwerbsfähigen Alter um einen Job bewarben. Deutliche Zuwächse gab es in der Transportwirtschaft, bei Fachdienstleistern sowie dem Gesundheitswesen und in geringerem Umfang in der Bauwirtschaft sowie dem verarbeitenden Gewerbe. Im Gast- und Freizeitgewerbe, das besonders stark unter den Folgen der Pandemie gelitten hat, entstanden nur 31 000 Arbeitsplätze, und im Einzelhandel wurde ein Minus von 35 000 gemessen. K-förmiger Konjunkturverlauf “Es mehren sich die Zeichen dafür, dass wir uns in einer K-förmigen Erholung befinden” in der einige Branchen sich kräftig erholen, während andere sich weiter im Abschwung befinden, kommentierte David Berson, Chefvolkswirt beim Versicherungskonzern Nationwide den Bericht. Daniel Zhao, Ökonom bei der Arbeitsvermittlungs-Website Glassdoor, sprach von einem “klaren Zeichen dafür, dass das Schlimmste noch nicht überwunden ist”. Obwohl Impfstoffe gegen das Virus nun in greifbarer Nähe erscheinen, “sollten wir uns konjunkturell auf einen harten Winter einrichten”, sagte Zhao.Vor dem Hintergrund der sich abschwächenden Wirtschaft sind nun auch Demokraten und Republikaner scheinbar bereit, an einem Strang zu ziehen und noch vor Weihnachten ein weiteres Konjunkturpaket zu verabschieden. Mitch McConnell, der republikanische Mehrheitschef im Senat und Nancy Pelosi, sein demokratisches Pendant im Repräsentantenhaus, sprachen gegen Ende der Woche zum ersten Mal seit den US-Wahlen über ein neues Gesetz und zeigten sich optimistisch in Bezug auf die Chancen für eine rasche Einigung.Ausgangspunkt für die Verhandlungen ist ein Paket im Volumen von 908 Mrd. Dollar, das Demokraten vorgelegt hatten. Enthalten wären darin günstige Darlehen für Klein- und Mittelbetriebe, die auf Entlassungen verzichten. Auch sollen die Kassen der einzelnen Staaten aufgestockt und die Arbeitslosenhilfe der Staaten um Bundeszuschüsse erweitert werden. Einmalige Direkthilfen würde das neue Gesetz zwar nicht enthalten, dafür aber Mittel, um die Verteilung des Corona-Impfstoffs an die Bevölkerung zu beschleunigen.