European Banking Congress

US-Notenbankerin betont Unsicherheit bei Inflation

Die Inflation in den USA ist deutlich zurückgegangen – was Spekulationen auf rasche und deutliche Zinssenkungen der Fed schürt. US-Notenbankerin Mary C. Daly mahnt nun zur Vorsicht: Die Unsicherheit sei groß.

US-Notenbankerin betont Unsicherheit bei Inflation

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bei Inflation

ms Frankfurt

Eine Rückkehr der US-Inflation in Richtung des 2-Prozent-Ziels ist keineswegs schon ausgemachte Sache und die Fed muss deshalb geduldig bleiben. Das sagte Mary C. Daly, Präsidentin der regionalen Fed San Francisco, am Freitag beim 33. European Banking Congress in Frankfurt. „Bei der Federal Reserve sind wir uns nicht sicher, ob die Inflation auf dem Weg zurück zu 2% ist“, sagte Daly. Die US-Inflation ist in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen von 9,1% auf aktuell 3,2%. Finanzmarktteilnehmer spekulieren deshalb auf rasche und deutliche Zinssenkungen der Fed im nächsten Jahr.

Große Unsicherheit gibt es laut Daly zudem über die genaue Wirkung der geldpolitischen Straffung der vergangenen eineinhalb Jahre und über strukturelle Umbrüche in der US- oder auch in der Weltwirtschaft. In einer solchen Situation sei es wichtig, dem Druck zu schnellen Handeln zu widerstehen und Geduld zu zeigen. "Die Gefahr, sich zu schnell zu entscheiden, ist real. Eine zu frühe Gewissheit ist nicht nur eine verfehlte Prognose. Es ist ein politischer Fehler. Und er hat das Potenzial, einen bleibenden Eindruck in der Wirtschaft zu hinterlassen", sagte die US-Notenbankerin.

Angesichts des rapiden Inflationsanstiegs hat die Fed ihren Leitzins zwischen März 2022 und Juli 2023 um insgesamt 525 Basispunkte erhöht – und damit so aggressiv wie seit Jahrzehnten nicht. Zuletzt hat sie zwei Sitzungen in Folge die Zinsen unverändert gelassen. Die US-Wirtschaft zeigt sich bislang recht robust.

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