Getrieben von niedrigerer Inflation und dem robusten Arbeitsmarkt hat sich die Stimmung unter US-Verbrauchern im Juli überraschend stark aufgehellt. Der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan kletterte um 12,7% auf 72,6 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit September 2021. Erwartet hatten Ökonomen, dass der Index, der im Juni bei 64,4 Zählern gelegen hatte, bestenfalls einen geringfügigen Anstieg aufweisen würde. Im Vorjahresvergleich wurde ein Plus von 41,0% gemessen. Wie die zuständige Ökonomin Joanne Hsu feststellte, „stiegen sämtliche Teilkomponenten, angeführt von der positiven Bewertung der langfristigen Geschäftsaussichten“. Die Inflationserwartungen für das kommende Jahr stiegen von 3,3 auf 3,4%.

Unterdessen hat der Rückgang der Einfuhrpreise ein weiteres in einer langen Serie von Signalen geliefert, die auf deutlich nachlassenden Inflationsdruck hindeuten. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, gaben im Juni die Preise für Importe um 0,2% nach und sind in fünf der letzten sechs Monate gesunken. Im Vorjahresvergleich verbilligten sich Einfuhren um 6,1%. Die Jahresrate wies damit den stärksten Rückgang seit Mai 2020 auf, als die Wirtschaft noch im Würgegriff der Corona-Pandemie war. 

Zwar stieg der Preis für Treibstoff-Importe um 0,8%. Die Verteuerung beim Öl könnte nur teilweise durch billigeres Erdgas ausgeglichen werden. Ohne Berücksichtigung der durchwachsenen Zahlen bei Energieprodukten verbilligten sich Einfuhren aber auf breiter Front. Niedriger als zuvor waren nämlich die Preise für Konsum- und Investitionsgüter, industrielle Lieferungen, Lebensmittel und Autos. Bei Ausfuhrpreisen ermittelte das BLS einen Rückgang um 0,9%. Im Mai hatten die Preise um 1,9% nachgegeben. Im Vorjahresvergleich sanken die Preise um 12,0%, womit der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 gemessen wurde.