Konsumstimmung in den USA

US-Verbraucher verlieren Vertrauen in die Wirtschaft

Der Konjunkturpessimismus unter US-Verbrauchern hat im Mai weiter zugenommen. Weniger als ein halbes Jahr vor den Wahlen verheißt das nichts Gutes für den amtierenden Präsidenten Joe Biden, der in Umfragen an Boden verloren hat.

US-Verbraucher verlieren Vertrauen in die Wirtschaft

Stimmung bei US-Verbrauchern trübt sich immer weiter ein

Positive Impulse bei Jobs, Löhnen und Zinsen bleiben aus

det Washington

Die Stimmung unter US-Verbrauchern hat sich im Mai weiter eingetrübt und signalisiert weniger als ein halbes Jahr vor den Präsidentschafts- und Kongresswahlen wachsende Unzufriedenheit mit der allgemeinen Konjunkturlage. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan fiel im Mai um 10,5% auf 69,1 Punkte und rutschte damit auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten. 

Wie die University-of-Michigan-Ökonomin Joanne Hsu feststellte, „sind Verbraucher insbesondere über die Entwicklung am Jobmarkt besorgt und rechnen mit einer höheren Arbeitslosenquote sowie geringerem Lohnwachstum“. Gedrückt wurde die Stimmung auch von den hohen Zinssätzen. Die Inflationserwartungen für das kommende Jahr stiegen von 3,2% auf 3,3%. Längerfristig rechnen Verbraucher mit einer Teuerungsrate von 3,0%. Seit fast drei Jahren bewegen sich die langfristigen Erwartungen zwischen 2,9% und 3,1%.

Zuvor hatte der Index der Verbrauchervertrauens des Forschungsinstituts Conference Board ein ähnlich düsteres Bild gezeichnet. Der Index gab im April den dritten Monat in Folge nach und rutschte auf den tiefsten Stand seit Juli 2022. Obwohl Konsumenten die gegenwärtige Lage relativ positiv bewerteten, nahm der Pessimismus in Bezug auf die künftigen Aussichten weiter zu. Negativ schätzten sie insbesondere die Verfügbarkeit von Jobs, die eigene Einkommensentwicklung sowie die Entwicklung des geschäftlichen und wirtschaftlichen Umfelds ein. 

Für einen Lichtblick sorgten hingegen die Auftragseingänge für langlebige Güter. Wie das Handelsministerium berichtete, stiegen die saisonbereinigten Neuaufträge im April gegenüber dem Vormonat um 0,7%. Erwartet hatten Ökonomen einen Rückgang um 0,5%. Die mit Abstand stärkste Zunahme, nämlich um 15,2%, stellte das Ministerium bei Rüstungsgütern fest. Deutlich mehr Bestellungen als zuvor verzeichneten auch die Autoindustrie sowie Hersteller von Transportgütern. Die Kernrate, die Rüstungsgüter und Zivilflugzeuge ausklammert, legte um 0,3% zu.

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