US-Inflation

Hoffnung auf klare Ansage der US-Notenbank schwindet

Die jüngsten Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten liefern wenig Argumente für Zinssenkungen. Denn die Teuerungsrate sinkt nur geringfügig.

Hoffnung auf klare Ansage der US-Notenbank schwindet

Hoffnung auf klare Ansage der US-Notenbank schwindet

Inflationsdaten liefern wenig Argumente für Zinssenkungen – Teuerung sinkt kaum

det/fed Washington/Frankfurt

Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank Fed nach ihrer Sitzung am Mittwoch konkrete Ansagen für bevorstehende Zinssenkungen macht, ist im Lichte der jüngsten Verbraucherpreisentwicklung gesunken. Fed-Chairman Jerome Powell werde auf der Pressekonferenz nach der Sitzung voraussichtlich eher bemüht sein, Zinssenkungsspekulationen zu dämpfen, prognostizieren die Volkswirte der Commerzbank.

In der Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA in der ersten Hälfte des neuen Jahres und dann auch in der Eurozone haben die Investoren an den internationalen Aktienmärkten die Kurse in den vergangenen Wochen nach oben getrieben. Entsprechend neugierig warten die Anleger nun auf neue Signale der US-Notenbank. Als ausgemacht gilt, dass die Fed bei ihrem Dezember-Treffen den Leitzins unverändert lässt. Das Fed Watch Tool der CME Group unterstellte am Dienstag nach Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 98%, dass der Offenmarktausschuss (FOMC) beim Leitzins an einer Zielzone von 5,25% bis 5,5% festhalten wird. Mit Spannung werden in der anschließenden Pressekonferenz etwaige Aussagen über den geldpolitischen Kurs im nächsten Jahr erwartet.

Nach Angaben des Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums verteuerten sich Konsumgüter im November um 0,1% und im Vorjahresvergleich um 3,1%. Im Oktober waren die Preise unverändert geblieben und hatten auf Jahressicht um 3,2% zugelegt. Die Kernrate des Consumer Price Index (CPI), die volatile Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, lag mit einem Plus von 0,3% etwas über den zuvor gemessenen 0,2%. Die Jahresrate betrug wie auch im Oktober 4,0%. Getrieben wurde die auf längere Sicht nachlassende, aber doch relativ hartnäckige Inflation erneut von steigenden Wohn­kosten. Sie machen mehr als 40% der CPI-Kernrate aus und lagen um 0,4% über dem Stand vom Oktober. Gegenüber dem Vorjahr schossen sie um 6,5% hoch. Ohne Berücksichtigung des Energiesektors wurde eine starke Verteuerung auch bei Dienstleistungen gemessen. So legten die Preise für Dienstleistungen um 0,5% und auf Jahressicht um 5,5% zu. Etwas teurer als zuvor waren auch Lebensmittel. 

Entlastet wurden Verbraucher hingegen durch billigeres Benzin. Dort ermittelte das BLS einen Preisrückgang um 6,0% und im Vorjahresvergleich um 8,9%. Günstiger waren auch Gebrauchtwagen. Diese hatten als Folge pandemiebedingter globaler Lieferkettenstörungen exorbitante Jahresraten von fast 50% ausgewiesen. Im November gaben die Gebrauchtwagenpreise aber gegenüber 2022 um 3,8% nach. 

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