US-Verbrauchervertrauen

US-Verbraucherstimmung rutscht auf tiefsten Stand seit April

Der Konjunkturpessimismus der US-Verbraucher hat im September weiter zugenommen. Die Sorgen gelten insbesondere der Schwäche am Jobmarkt und den steigenden Preisen.

US-Verbraucherstimmung rutscht auf tiefsten Stand seit April

US-Verbraucher werden pessimistischer

det Washington

Die Stimmung unter US-Verbrauchern hat sich im September stärker als erwartet eingetrübt und könnte Vorbote einer drohenden Rezession sein. Der Index des Verbrauchervertrauens des Conference Board rutschte von 97,8 auf 94,2 Punkte. Erwartet hatten Ökonomen einen Wert um 96,0 Zähler. „Das Vertrauen ist damit auf den tiefsten Stand seit April gesunken“, sagte Stephanie Guichard, Senior Economist bei dem Forschungsinstitut.

Weniger offene Stellen

Einen deutlichen Rückgang stellte das Conference Board bei der Gegenwartskomponente fest. Der Unterindikator, der die Zukunftserwartungen für den Jobmarkt und die Einkommensentwicklung widerspiegelt, gab um 1,3 auf 73,4 Punkte nach. Damit lag die Zukunftskomponente seit Februar ununterbrochen unterhalb der Schwelle von 80 Zählern, die eine Rezession signalisiert. Den neunten Monat in Folge schätzten Konsumenten die Verfügbarkeit von Jobs schlechter ein. Sorgen bereiten den befragten Haushalten auch die hohen Preise. Zwar gaben die Inflationserwartungen für das kommende Jahr von 6,1% auf 5,8% nach. Ende 2024 hatten Verbraucher aber noch mit einer Rate von 5,0% gerechnet.

Unterdessen hat sich die Flaute am US-Häusermarkt im Juli den dritten Monat in Folge fortgesetzt. Der S&P Cotality Case-Shiller Häuserpreisindex gab im Juli auf nationaler Ebene im Vormonatsvergleich um 0,2% nach. Auf Jahressicht stiegen die Eigenheimpreise um 1,7% und in den 20 größten Ballungszentren um 1,8%. Nach Darstellung von Nicholas Godec, Head of Fixed Income Tradables and Commodities bei S&P Dow Jones Indices, unterstreichen die Zahlen die spürbare Abschwächung am Immobilienmarkt.

Vermögenseffekt lastet auf Aktionären

Godec betonte, dass in demselben Zeitraum die Verbraucherpreise um 2,7% anzogen. „Drei Mal in Folge haben Eigenheimbesitzer somit einen negativen Vermögenseffekt erlebt“, so der Experte. Ökonomen meinen, dass dieser den Privatkonsum drücken und das Anlageverhalten der Haushalte beeinträchtigen könnte. Mit einem Plus von 6,4% verzeichnete New York die stärksten Preissteigerungen aller US-Metropolen. Godec hob insbesondere den starken Kontrast zu der Zeit der Corona-Pandemie hervor. Damals kletterten die Preise längere Zeit mit zweistelligen Jahresraten. New York, der jetzige Spitzenreiter, zählte in der Phase zu den absoluten Schlusslichtern. 

Ein eher düsteres Bild des Eigenheimmarkts zeichnet auch die Federal Housing Finance Agency (FHFA). Deren Preisindex rutschte gegenüber dem Vormonat um 0,1% ab. Im Juni waren die Preise um 0,2% gesunken. Gegenüber dem Vorjahr verteuerten sich Immobilien um 2,3%. Der Index berücksichtigt Immobilien, die mit Krediten der staatlichen Baufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac besichert wurden.