S&P-Global-Indizes

US-Wirtschaft verliert deutlich an Schwung

Die US-Wirtschaft hat im Juli kräftig Federn gelassen. Die Indizes von S&P Global für das verarbeitende Gewerbe und für Dienstleister rutschten auf den tiefsten Stand seit der Anfangsphase der Corona-Pandemie und deuten auf eine Kontraktion hin.

US-Wirtschaft verliert deutlich an Schwung

det Washington

Die US-Wirtschaft hat im Juli deutlich an Schwung verloren. Dass der Einkaufsmanagerindex erstmals seit mehr als zwei Jahren unter die Wachstumsschwelle gerutscht ist, gibt den Rezessionssorgen neue Nahrung. Der gemeinsame Index für das verarbeitende Gewerbe und für Dienstleister von S&P Global gab im Juli laut vorläufigen Daten um 4,8 auf 47,5 Punkte nach. Werte kleiner als 50 Zähler signalisieren wirtschaftliche Kontraktion. Dies war der stärkste Rückgang seit Beginn der Corona-Pandemie im Mai 2020.

Der Industrie-Index fiel von 52,7 auf 52,3 Punkte, während der Index für Dienstleister um 5,7 auf 47,0 Punkte nachgab. Unternehmen in beiden Branchen berichteten von schwacher Nachfrage und begründeten diese mit dem „extremen Inflationsdruck“ sowie den Zinserhöhungen, mit denen die Notenbank versucht, den Preisauftrieb unter Kontrolle zu bekommen. Insbesondere lastete die geringe Auslandsnachfrage auf dem Exportgeschäft, meldeten die befragten Firmen. Die Indizes beruhen auf der Befragung von etwa 1000 Unternehmen. Zu dem anhaltenden Inflationsdruck trugen steigende Treibstoff- und Transportkosten, höhere Rohstoffpreise und Lohnsteigerungen bei. Zudem führten Kostensenkungsmaßnahmen und Probleme, qualifizierte Arbeitskräfte an Bord zu halten, zu dem geringsten Stellenwachstum seit Februar. Auch hat sich die Stimmung in der Privatwirtschaft weiter eingetrübt. So fiel der Optimismus unter den befragten Unternehmen auf den tiefsten Stand seit September 2020.

Chris Williamson, Chefökonom bei S&P Global, bezeichnete den Bericht als Zeichen „für eine beunruhigende Verschlechterung der Wirtschaftslage“. Die Daten würden auf einen Rückgang der annualisierten Wirtschaftsleistung um 1% hindeuten, sagte Williamson. Als Lichtblick bezeichnete der Ökonom den Inflationsdruck, der zwar historisch gesehen weiter stark sei, zuletzt aber etwas nachgelassen habe. Den Grund hierfür sieht er in der schwächeren Nachfrage.

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