US-Wirtschaft wächst kräftiger

Weniger Aufträge für die Industrie

US-Wirtschaft wächst kräftiger

det Washington – Gestützt von ausgebefreudigen Verbrauchern wuchs die US-Wirtschaft im dritten Quartal so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Nach Angaben des Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums legte die Wirtschaftsleistung von Juli bis einschließlich September um annualisiert 3,5 % zu. Die Zahl liegt um 0,3 Prozentpunkte über dem zuvor geschätzten Wert und übertraf damit die Prognosen der meisten Bankvolkswirte. Im zweiten Quartal war eine Wachstumsrate von nur 1,4 % gemessen worden. Die Konsumausgaben legten um 3,0 % zu. Ausgaben für Bauten, die nicht zu Wohnzwecken genutzt werden, kletterten um 12,0 % und wiesen damit die stärkste Wachstumsrate seit Anfang 2014 auf. Positiv schlugen auch die Ausfuhren zu Buche, die um 10,0 % stiegen.Die Privateinkommen lagen nach Angaben des BEA im November um 1,6 Mrd. Dollar über dem Wert vom Vormonat, eine Zunahme um weniger als 0,1 %. Preisbereinigt gingen die Einkommen um 0,1 % zurück und waren nach Ansicht von Ökonomen der Hauptgrund für den etwas geringeren Anstieg der Verbraucherausgaben. So schraubten Konsumenten im abgelaufenen Monat ihre Ausgaben um nur 0,2 % hoch. Im Oktober war ein Plus von 0,4 % erfasst worden. Der PCE Preisindex, aus der Sicht der US-Notenbank der wichtigste Inflationsindikator, blieb sowohl mit der Gesamtrate als auch der Kernrate gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Jahresvergleich stieg der Index wie schon im September um 1,4 %. Ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise lag die Jahresrate aber mit 1,6 % unter den zuvor ermittelten 1,8 %.Auf stetes Wachstum deuten nach Angaben des US Census Bureau auch die Auftragseingänge für langlebige Güter im November hin. Die Kernrate, die Rüstungsgüter und Flugzeuge ausklammert, stieg um solide 0,9 %. Aufgrund eines Einbruchs bei Bestellungen für Investitionsgüter gab die Gesamtrate um 4,6 % nach. Werden die Neuaufträge für Produkte aus der Rüstungsindustrie nicht berücksichtigt, dann sanken die Orders um 6,6 %.Der Index der Frühindikatoren des Forschungsinstituts Conference Board deutet auf weiter moderates Wachstum hin. Im November lag der Index, der in den beiden vorangegangenen Monaten leicht zugelegt hatte, unverändert bei 124,6 Punkten. Während die Unterindikatoren für die Industrie und die Bauwirtschaft den Wert drückten, fielen die Zinsspanne, Erstanträge auf Arbeitslosengeld und Kursgewinne an den Aktienmärkten positiv ins Gewicht. Einen überraschenden Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosengeld meldete das US-Arbeitsministerium. In der abgelaufenen Woche kletterten die Erstanträge um 21 000 auf 275 000. Der Vierwochenschnitt legte ebenfalls zu. Eine andauernde Erholung signalisiert der Häusermarktindex der Finanzierungsbehörde Federal Housing Finance Agency (FHFA). Demnach stiegen die Häuserpreise im Oktober saisonbereinigt um 0,4 % und im Jahresvergleich um 6,2 %.