Umfrage der EZB

US-Zölle führen in Europa zu Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz

Mehr als jeder sechste Arbeitnehmer im Euroraum fürchtet einen Jobverlust wegen der US-Zölle, besonders in der Industrie. Das könnten signifikante Auswirkungen auf die Konjunktur haben.

US-Zölle führen in Europa zu Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz

US-Zölle führen in Europa
zu Sorgen um den Arbeitsplatz

15 Prozent der Arbeitnehmer halten Job für gefährdet

mpi Frankfurt

Mehr als jeder sechste Arbeitnehmer im Euroraum befürchtet, dass sein Job in Folge der US-Zölle gefährdet sein könnte. Dies geht aus einer Umfrage der EZB hervor, die Ökonomen der Notenbank in einem Blogpost analysieren und einordnen. So kommen die Autoren zu dem Schluss, dass obwohl nur eine Minderheit durch den Handelskonflikt Jobsorgen hat, dies durchaus eine signifikante Belastung für die ohnehin eher schwächelnde Konjunktur im Euroraum darstellen könnte.

„Die direkten Auswirkungen der US-Zölle auf die Arbeitsplätze scheinen zwar begrenzt zu sein, doch die Zölle können das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern weiter beeinträchtigen“, schreiben die Autoren in ihrem Blogbeitrag. Dabei hat die Eurozone ohnehin schon mit einer schlechten Konsumstimmung und niedrigen Investitionen von Unternehmen zu kämpfen.

Unterschiede zwischen Branchen

Die Umfrage unter den Arbeitnehmern offenbart zudem größere Unterschiede zwischen Branchen, den einzelnen Euroländern sowie zwischen den verschiedenen Einkommenklassen. Insbesondere in Industrie, Bau und Handel fürchten Angestellte eine geringere Jobsicherheit wegen der Zölle. Beschäftigte im Dienstleistungssektor sowie in der Finanz- und IT-Branche machen sich dagegen weniger Sorgen.

Zudem haben Arbeitnehmer mit niedrigerem Einkommen öfter den Eindruck, dass ihr Arbeitsplatz wackeln könnte als solche mit höherem Verdienst. In Irland und den Niederlanden rechnen überproportional viele Befragte mit Entlassungen wegen der Zölle. Die EZB-Forscher erklären das damit, dass dort die Europa-Zentralen einiger US-Firmen angesiedelt sind.