Währungskäufe im Peso

USA greifen in Argentiniens Devisenmarkt ein

Die Vereinigten Staaten springen Argentinien in einer akuten Liquiditätskrise bei. Neben Peso-Käufen haben die Zentralbanken beider Länder einen Währungstausch vereinbart.

USA greifen in Argentiniens Devisenmarkt ein

USA greifen in Argentiniens Devisenmarkt ein

Reuters New York

Die USA stützen die argentinische Wirtschaft mit Käufen der Landeswährung Peso. Zudem sei ein Rahmenabkommen über einen Währungstausch im Volumen von 20 Mrd. Dollar mit der argentinischen Zentralbank geschlossen worden, teilte US-Finanzminister Scott Bessent am Donnerstag mit. Dies sei das Ergebnis eines viertägigen Treffens der Finanzminister beider Länder in dieser Woche in Washington, an dem auch Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) teilnahmen. „Argentinien ist in einer akuten Liquiditätskrise“, schrieb Bessent auf der Plattform X. „Das US-Finanzministerium ist bereit, unverzüglich alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Stabilität der Märkte zu gewährleisten.“

Starke Reaktion an den Märkten

Die Intervention der USA zeigte umgehend Wirkung an den Finanzmärkten: Die Kurse argentinischer Dollar-Anleihen zogen an. Die bis 2035 laufende Anleihe verteuerte sich um 4,6 Cent auf 60,58 Cent je Dollar. Auch der Peso legte zu und notierte zeitweise 0,8% höher bei 1425 je Dollar. Ein Sprecher des US-Finanzministeriums lehnte genauere Angaben darüber ab, wie viele Pesos die USA genau gekauft haben und wie das Abkommen über einen Währungstausch strukturiert ist.

Die USA hatten schon länger angekündigt, das finanziell angeschlagene Land und seinen rechtspopulistischen Präsidenten Javier Milei zu unterstützen. „Wenn sie dieses Versprechen nicht gehalten hätten, stünden wir vor einem kompletten Kollaps von Argentinien“, kommentierte Eduardo Ordonez Bueso von Bankinvest die Maßnahmen.

Politische Krise belastet

Die Märkte waren jüngst unter Druck geraten, nachdem Mileis Partei eine regionale Wahl verloren hatte. Dazu hatten auch Korruptionsvorwürfe gegen Mileis engstes Umfeld beigetragen. Die Entwicklung schürte Sorgen bei Investoren, Mileis Partei könnte auch bei den wichtigen Zwischenwahlen am 26. Oktober schlecht abschneiden. Die argentinische Zentralbank hatte daraufhin den Peso mit massiven Käufen gestützt. Der IWF hatte Argentinien im April eine Kreditlinie von 20 Mrd. Dollar gewährt. Für den 14. Oktober ist ein Treffen von Milei mit US-Präsident Donald Trump geplant.