WELTWEITE ANGST VOR ABSCHWUNG

USA und China dämpfen Hoffnung auf Handelsdeal

Keine schnelle Einigung im Zollstreit zu erwarten

USA und China dämpfen Hoffnung auf Handelsdeal

BZ Washington/Peking – Der Handelskonflikt zwischen den USA und China sorgt trotz jüngster Entspannungssignale weiter für große Unsicherheit, und die Aussicht auf eine baldige und umfassende Einigung scheint gering. Darauf deuten neue Signale aus Washington und Peking hin. Das dürfte das globale Wachstum weiter deutlich belasten.US-Handelsminister Wilbur Ross sagte gestern, die USA hätten im Zollstreit mit China keine Zugeständnisse gemacht. Mit der Führung in Peking seien zwar weitere Telefonate geplant, sagte Ross dem Fernsehsender CNBC. Persönliche Gespräche seien aber derzeit nicht vorgesehen. Auch aus China gab es eher skeptische Töne zum Konflikt. “Nicht sehr optimistisch”In den Handelsstreit der USA mit China war am Dienstag überraschend Bewegung gekommen. Die Einführung von Sonderzöllen in Höhe von 10 % auf chinesische Güter wie Laptops und Mobiltelefone soll verschoben werden. Die Zölle sollten eigentlich ab nächstem Monat greifen. Trump hatte Anfang August angekündigt, auf Importe aus China im Volumen von 300 Mrd. Dollar einen Sonderzoll von 10 % zu erheben. Er stört sich am riesigen Defizit seines Landes im Handel mit der Volksrepublik und wirft der Regierung in Peking vor, sich nicht an gemachte Versprechen zu halten.China seinerseits will laut einem Medienbericht zwar an den geplanten Handelsgesprächen mit den USA im September festhalten – sieht die Erfolgsaussichten aber mit großer Skepsis. Auch nach der zwischenzeitlichen Eskalation im Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften der Welt in den vergangenen Wochen sollten die Gespräche der beiden Delegationen in Washington stattfinden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg gestern und berief sich dabei auf namentlich nicht genannte Vertreter Chinas. Einer dieser Vertreter habe aber klargemacht, dass die chinesische Seite die Erfolgsaussichten skeptischer einschätze. Man sei “nicht sehr optimistisch”, dass die Gespräche irgendwelche Fortschritte liefern werden.Die Aussagen erfolgten kurz nach dem teilweisen Rückzieher der USA. Angesichts drohender Preissteigerungen vor dem Weihnachtsgeschäft hatte die US-Regierung die Verschiebung neuer Strafzölle auf Elektronikgeräte und andere Importe aus China angekündigt. Mit dem Schritt räumte US-Präsident Donald Trump erstmals ein, dass der von ihm angezettelte Handelskonflikt Auswirkungen auf US-Verbraucher haben könnte.