Viele Firmen kritisieren Lieferkettengesetz
Reuters Berlin
Etwa jedes vierte Unternehmen fürchtet einer Umfrage zufolge durch das Lieferkettengesetz Einbußen bei der eigenen Wettbewerbsfähigkeit. Vor allem kleinere Betriebe mit einem Jahresumsatz von 5 bis 50 Mill. Euro (32%) und Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe (30%) sorgen sich darum, wegen des Gesetzes im Konkurrenzkampf zurückzufallen, wie aus einer Umfrage der HypoVereinsbank hervorgeht. Demnach erwarten allerdings auch 17% eine bessere Wettbewerbssituation. Das Mitte Juni vom Bundestag verabschiedete Gesetz verpflichtet Unternehmen, entlang der gesamten Lieferkette für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards zu sorgen.
Jedes zweite Unternehmen bewertet laut Studie die unternehmerische Sorgfaltspflicht, die Menschenrechte in der gesamten Lieferkette zu gewährleisten, als besonders schwierig. Das gilt vor allem für größere Unternehmen mit mindestens 250 Mill. Euro Jahresumsatz (64%). Je 46% bewerten die Berichterstattungspflicht und die Vertragsgestaltung mit Lieferanten als weitere zentrale Herausforderungen. Dabei befürchten 70% der Entscheider, dass die Überwachung der Lieferkette den Mittelstand – besonders kleine Unternehmen – überfordern würde.
Insgesamt hat ein Großteil der Unternehmen der Studie zufolge die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit und des Potenzials nachhaltigen Wirtschaftens bereits erkannt.