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Vorläufige Ermittlungen gegen Royal

wü - Sie war einst angetreten, als erste Frau Staatsoberhaupt von Frankreich zu werden. Doch derzeit sorgt Ex-Präsidentschaftskandidatin und Ex-Umweltministerin Ségolène Royal eher für negative Schlagzeilen. So wurde am Mittwoch bekannt, dass die...

Vorläufige Ermittlungen gegen Royal

wü – Sie war einst angetreten, als erste Frau Staatsoberhaupt von Frankreich zu werden. Doch derzeit sorgt Ex-Präsidentschaftskandidatin und Ex-Umweltministerin Ségolène Royal eher für negative Schlagzeilen. So wurde am Mittwoch bekannt, dass die auf Finanzdelikte spezialisierte Einheit der Staatsanwaltschaft vorläufige Ermittlungen gegen die 66-Jährige eingeleitet hat, weil sie verdächtigt wird, im Rahmen ihres Amtes als französische Botschafterin der geografischen Polregionen die ihr dafür zur Verfügung gestellten Gelder für eigene Zwecke eingesetzt zu haben. Radio France berichtete, dass die frühere Lebensgefährtin von Ex-Präsident François Hollande die Gelder dabei für ihre Stiftung Désirs d’Avenir pour la Planète nutze.Präsident Emmanuel Macron hatte Royal 2017 zur Botschafterin berufen, die Frankreich bei internationalen Verhandlungen über den Nord- und Südpol der Erde vertritt. Auf diesem Posten stehen ihr drei Mitarbeiter sowie 100 000 Euro jährlich zur Verfügung. Die Mitarbeiter sollen sie mehrmals auf Reisen begleitet haben, die nichts mit dem Amt zu tun hatten, etwa auf einer Werbetournee für ihr 2018 erschienenes Buch “Ce que je peux enfin vous dire”(“Was ich Ihnen endlich sagen kann”). Die sozialistische Politikerin, die zusammen mit Ex-Axa-Chef Henri de Castries und Ex-Präsident Hollande die Kaderschmiede École Nationale d’Administration (ENA) absolvierte, wies die Enthüllungen von Radio France als verleumderische und beleidigende Unterstellungen von sich.”Nichts Neues”, twitterte Royal nun nach Bekanntwerden der Ermittlungen. Alle Erklärungen würden auf Facebook erläutert. Einen Tag zuvor hatte sie dort mitgeteilt, dass Macron ihr wohl kündigen wolle, weil sie nicht bereit sei, auf ihre Meinungsfreiheit zu verzichten.