Dass die US-Wirtschaft im zweiten Quartal etwas weniger gewachsen ist als bisher angenommen, ist keineswegs dramatisch. Doch signalisieren die Revisionen, welche gesamtwirtschaftliche Wirkung die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump mittlerweile entfaltet hat. Exporte, die zuvor noch zugelegt hatten, brachen im Frühjahr deutlich ein. Zwar lassen sich Verbraucher von den Handelskonflikten, die Trump angezettelt hat, vorläufig nicht die Laune verderben. Ihnen sitzt das Geld nach wie vor locker in der Tasche. Vorläufig geht es der US-Wirtschaft also noch gut: ausgabefreudige Verbraucher, ein starker Arbeitsmarkt und geringe Inflation. Wie aber aus fast allen Indikatoren hervorgeht, welche die Stimmung bei Unternehmen widerspiegeln, hat der Dauerstreit mit China die Investitionsbereitschaft maßgeblich beeinträchtigt. Ökonomen haben die Sorge, dass die Nervosität früher oder später auch auf den Privatkonsum durchschlagen wird. Kommt es dazu, dann könnten sich Rezessionsängste sehr schnell als begründet erweisen.det