Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel könnte „kompliziert“ werden
Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel könnte „kompliziert“ werden
Weihnachtsgeschäft könnte „kompliziert“ werden
Stimmung im Einzelhandel und bei Verbrauchern trübe
ba Frankfurt
Kurz vor dem Start in das Weihnachtsgeschäft zeigen sich sowohl Verbraucher als auch Einzelhändler in Stimmungsumfragen wenig feierlich gelaunt. So ist das Ifo-Geschäftsklima im Einzelhandel im Oktober um 0,6 auf –23,2 Punkte gestiegen. Dabei beurteilen die Betriebe ihre aktuelle Lage etwas besser, bleiben jedoch zurückhaltend. „Das Geschäftsklima bei den Einzelhändlern bewegt sich auf niedrigem Niveau seitwärts“, sagt Ifo-Experte Patrick Höppner. „Besonders die Erwartungen bleiben eingetrübt. Viele Händler gehen davon aus, dass die Geschäftssituation bis ins Jahr 2026 sehr herausfordernd bleiben wird.“
Das vom Einzelhandelsverband HDE erhobene Konsumbarometer hingegen gab im November um 0,95 auf 95,57 Zähler nach. Die Stimmungsaufhellung vom Oktober ist damit mehr als nur aufgezehrt. „Nach wie vor fehlen die Impulse für eine nachhaltige Verbesserung der Verbraucherstimmung“, heißt es beim HDE. „Insgesamt deutet das auf ein möglicherweise kompliziertes Weihnachtsgeschäft hin.“
Sparquote wieder auf Vor-Coronaniveau
Schon im September haben die Einzelhändler nur minimal mehr umgesetzt als im Vormonat und auch im Jahresvergleich blieben die Erlöse kaum verändert. Und dies, obwohl die Konsumenten weniger Geld zur Seite gelegt haben: Die Sparquote im ersten Halbjahr fiel binnen Jahresfrist von 11,1% auf 10,3% und liegt nun wieder auf dem Vor-Coronaniveau. Wegen der zunehmenden Jobsorgen aber scheuen die Verbraucher vor größeren Anschaffungen zurück, und sind auch im täglichen mit Ausgaben zurückhaltend. Das Weihnachtsgeschäft aber ist für den Einzelhandel die umsatzstärkste und damit wichtigste Zeit des Jahres.
In der Ifo-Umfrage berichtete mehr als die Hälfte der Händler von zurückhaltenden Verbrauchern. In stationären Geschäften war die Kundenfrequenz im dritten Quartal bei 45,3% der Einzelhändler niedriger als saisonüblich. „Die Online-Shops der Einzelhändler waren etwas besser besucht“, sagt Höppner. „Dort registrierten nur 23,7% der Händler weniger Klicks als saisonüblich.“ In den kommenden Monaten planen etwas mehr Einzelhändler als zuletzt die Verkaufspreise erhöhen, vor allem die Möbelhäuser und die Lebensmitteleinzelhändler. Der Fachkräftemangel belastet 25,4% der Betriebe, 6,8% berichten von Finanzierungsschwierigkeiten.
