Die Weltbank hat ihre Wachstumsprognose für Indien für das laufende Jahr von 6,5% auf 6,9% angehoben. Die Ökonomen erwarten, dass ein stärkerer Konsum und eine robustere Binnenkonjunktur dem südasiatischen Land zu einer besseren Leistung verhelfen werden.

Die Weltbank sieht Indien einem aktuellen Bericht zufolge in einer guten Position, um externe finanzielle Schocks zu bewältigen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von Juli bis September um 6,3%. Das ist zwar ein Rückgang gegenüber dem Vorquartal (13,5%), aber Indien habe sich bisher von rezessiven Schocks abgekoppelt, so die Weltbank.

Allerdings wird auch für Indien das Umfeld schwieriger: Für 2024 senkten sie ihre Wachstumsprognose von 7% auf 6,6%. Dhruv Sharma, Indien-Experte bei der Weltbank, erwartet, dass das Haushaltsdefizit in den nächsten Jahren schrumpfen dürfte. Grund sei eine effizientere Steuererhebung. Indien sei auf dem besten Weg, sein Haushaltsdefizitziel von 6,4% des BIP im laufenden Haushaltsjahr zu erreichen, während das gesamtstaatliche Defizit voraussichtlich auf 9,6% sinken wird.

Die Weltbank hat zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der indischen Schulden. Auch Indien hat den Anstieg der Inflation durch eine Straffung der Geldpolitik bekämpft. Die Weltbank geht davon aus, dass sich die Inflation im laufenden Jahr auf 7,1% beschleunigen wird, bevor sie 2023/24 auf 5,2% sinkt. Seit Anfang 2022 liegt die Teuerung gemessen an den Verbraucherpreisen über der von der indischen Zentralbank festgelegten Obergrenze von 6%, obwohl sie im Oktober auf ein Dreimonatstief von 6,77% fiel.