Feldversuch zur Viertagewoche beginnt
Britischer Feldversuch zur Viertagewoche beginnt
Gewerkschaftler fordern vollen Lohnausgleich
hip London
In GroĂbritannien hat am Montag ein neuer Feldversuch zur Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich begonnen. Teilnehmen werden mehr als 1.000 BeschĂ€ftigte von 17 Arbeitgebern, darunter die British Society for Immunology. Das Ergebnis will die 4 Day Week Campaign der Regierung im Sommer prĂ€sentieren. Der Kampagne zufolge haben bereits annĂ€hernd 200 Organisationen dauerhaft auf die Viertagewoche umgestellt. Die im Juli gewĂ€hlte Labour-Regierung wird von der Basis unter Druck gesetzt, die Viertagewoche voranzutreiben. Der ehemalige Parteichef Jeremy Corbyn hatte im Wahlkampf 2019 deren EinfĂŒhrung versprochen.
GroĂes Interesse im öffentlichen Dienst
Vor allem im öffentlichen Dienst ist das Interesse groĂ. Vor kurzem unterzeichneten mehr als 500 Mitarbeiter des Ministeriums fĂŒr Wohnen, Kommunen und lokale Selbstverwaltung, die der Gewerkschaft PCS angehören, eine entsprechende Petition.
An einem frĂŒheren Feldversuch der Kampagne hatten sich noch 61 Arbeitgeber beteiligt. Laut den auch dieses Mal wieder beteiligten Auftragsforschern von Boston College, University College Dublin und der UniversitĂ€t Cambridge war er ein âĂŒberwĂ€ltigender Erfolg auf fast allen Ebenenâ. Doch entschieden sich am Ende weniger als ein Drittel der beteiligten Organisationen, die Viertagewoche zur permanenten Einrichtung zu machen.
Brauerei als Vorzeigeunternehmen
An der Spitze der Kampagne steht Joe Ryle, ein ehemaliger Berater von John McDonnell, der im Falle eines Wahlsiegs unter Corbyn Schatzkanzler geworden wÀre. Zu den Vorzeigeunternehmen des laufenden Versuchs gehört die Crate Brewery aus Hackney. Dort sieht man das Arbeitszeitmodell als Möglichkeit, im Wettbewerb um Personal zu punkten.
Als Anfang 2023 die Ergebnisse des vorherigen Feldversuchs vorgestellt wurden, zeigte sich, dass oft gemeinnĂŒtzige Organisationen oder kleine Marketing- und PR-Firmen teilgenommen hatten.