Ifo-Umfrage

Wirtschafts­politische Lage in Europa verschlechtert sich

Ökonomen zeigen sich unzufrieden mit der wirtschaftspolitischen Arbeit der Regierungen in Europa, Südamerika und Nordafrika.

Wirtschafts­politische Lage in Europa verschlechtert sich

ba Frankfurt

Ökonomen stellen den Regierungen in Europa, Südamerika sowie Nordafrika ein schlechtes wirtschaftspolitisches Zeugnis aus. Insbesondere in Europa habe die vierteljährliche Umfrage gezeigt, „dass die verfolgte Wirtschaftspolitik nicht als geeignet angesehen wird, die zukünftigen Herausforderungen bewältigen zu können“, erklärte das Ifo-Institut. Die Zustimmung zur Arbeit der Regierungen sei im Vergleich zum dritten Quartal gesunken. An der Economic Experts Survey (EES), die die Münchener Wirtschaftsforscher zusammen mit dem Schweizer Institut für Wirtschaftspolitik (IWP) zwischen dem 7. und 21. Dezember durchgeführt haben, haben 1537 Experten aus 133 Ländern teilgenommen.

Die Lage in Deutschland schätzen die Befragten mit –12 Punkten negativ ein. In Großbritannien liegt der Wert laut Ifo bei –19, in Italien sogar bei –32, auf einer Skala von minus 100 bis plus 100. In Nordafrika, Südamerika und Zentralasien beurteilen die Umfrageteilnehmer die Wirtschaftspolitik im Vergleich zum Vorquartal ähnlich negativ wie zuvor. In Nord- und Mittelamerika sowie weiten Teilen Afrikas und Asiens sehen sie die politische Lage dagegen positiver als im Vorquartal.

Das politische Klima schätzen die Befragten insgesamt besser als im Vorquartal ein. Allein in Zentral- und Ostasien, in Osteuropa sowie in Südamerika verzeichnen die Wirtschaftsforscher einen Rückgang. Bei der Beurteilung des politischen Klimas geht es um die Kategorien politische Stabilität und Performance von Regierungen. „Während die politische Stabilität als verbessert im Vergleich zum Vorquartal wahrgenommen wird, sind die Bewertungen der Regierungsperformance insgesamt kritisch“, heißt es beim Ifo-Institut. Besonders die Regierungen in Nord- und Südafrika würden deutlich schlechter als im Vorquartal bewertet. Skepsis herrsche weiter gegenüber den Regierungen in Südamerika und Zentralasien. In Süd-, Mittel-, West- und Osteuropa ist die Zustimmung zur Arbeit der Regierung im Quartalsvergleich gesunken. Mit Ausnahme von Ost- und Zentralasien äußern sich die Experten positiv zur Entwicklung der politischen Stabilität. Die größten Zuwächse zeigen sich laut Ifo-Institut in West- und Ostafrika, sowie in Südostasien.