Wegen Abschreibungen

Wirtschaftsstabilisierungsfonds erzielt Verlust

Der lukrative Verkauf der Lufthansa-Aktien reicht nicht aus: Der staatliche Rettungsfonds WSF weist für 2022 rote Zahlen aus. Schuld sind hohe Abschreibungen, die in Zukunft noch weiter steigen könnten.

Wirtschaftsstabilisierungsfonds erzielt Verlust

Staatlicher Rettungsfonds WSF erzielt Verlust

mpi Frankfurt

Wegen hoher Abschreibungen auf seine Finanzanlagen vermeldet der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) einen Millionenverlust. Im Geschäftsjahr 2022 ist ein Jahresfehlbetrag von 26,3 Mill. Euro entstanden, wie der WSF am Dienstag bekannt gab. Die Bundesregierung gründete den Fonds im März 2020, um Unternehmen aus der Realwirtschaft zu stabilisieren, die infolge der Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Infolge der Energiekrise durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hatte die Bundesregierung dem WSF neue Aufgaben zugeteilt, so dass er seit November 2022 Maßnahmen finanziert, die die Folgen der Energiekrise abmildern sollen.

Während der Pandemie konnte der Fonds bis Juni 2022 Garantien oder Gewährleistungen übernehmen und sich an Rekapitalisierungen von Unternehmen beteiligen. 33 solcher Stabilisierungsmaßnahmen hat der WSF umgesetzt. Zu den bekanntesten dürften das Stabilisierungspaket für die Lufthansa und die Staatshilfen für Galeria Kaufhof Karstadt gehören. Die Anteile an der Fluggesellschaft hatte der Fonds im September 2022 veräußert und dabei einen Gewinn von 760 Mill. Euro erzielt. Andere Hilfen wie die für die inzwischen insolvente Warenhauskette liefen dagegen finanziell weniger erfolgreich und führten dazu, dass die Abschreibungen des WSF im Geschäftsjahr 2022 einen gewaltigen Satz nach oben machten. Nach 350,2 Mill. im Jahr 2021 verdoppelten sie sich auf 710,2 Mill. Euro.

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