Globalisierung

WTO sieht sich an einem kritischen Punkt

Die Weltwirtschaft spaltet sich in Blöcke auf, Protektionismus und bilaterale Abkommen nehmen zu. Deutschland hat als Exportland viel zu verlieren. Ein viertägiges WTO-Treffen soll diese Entwicklung bremsen.

WTO sieht sich an einem kritischen Punkt

WTO an einem kritischen Punkt

Reuters Abu Dhabi

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) warnt vor der fortschreitenden Erosion des Welthandelssystems. Geopolitische Entwicklungen führten zu einer zunehmenden weltwirtschaftlichen Entkopplung, die die Grundlagen des multilateralen regelbasierten Handelssystems erschütterten, sagte DIHK-Expertin Melanie Vogelbach zum Start des viertägigen Treffens der Welthandelsorganisation WTO in Abu Dhabi. Auf dem Treffen soll der Zersplitterung der Weltwirtschaft in mehrere Blöcke, dem Protektionismus und verstärkten bilateralen Aktivitäten entgegengearbeitet werden. Mehr als die Hälfte der außereuropäischen Exporte deutscher Unternehmen beruhten auf WTO-Regeln, betonte DIHK-Expertin Vogelbach. Ohne diese Regeln könnten deutsche Firmen nicht mehr auf die Stärke des Rechts vertrauen. Für exportorientierte Unternehmen seien faire Wettbewerbsbedingungen, Marktzugang und Rechtssicherheit im Auslandsgeschäft von herausragender Bedeutung. "Wir brauchen eine ganzheitliche Vision – das gilt für Verhandlungen, Überwachung und Beratung sowie für die Streitbeilegung", sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura. Zudem müsse das Moratorium für Zölle auf elektronische Übertragungen dauerhaft verlängert werden.

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